6. August 2024 ist Hiroshima Tag
Vor 79 Jahren warfen US-amerikanische Piloten am 6. August eine Atombombe auf Hiroshima und drei Tage später eine weitere auf Nagasaki. Hunderttausende Menschen starben binnen weniger Sekunden. Viele weitere starben an den Langzeitfolgen radioaktiver Strahlung.
Diese Gedenktage mahnen uns, alles uns Mögliche zu tun, damit sich der Einsatz von Atomwaffen nie wiederholt.
Doch besonders in den vergangenen zwei Jahren ist der Einsatz von Atomwaffen wieder wahrscheinlicher geworden. So steht die Weltuntergangsuhr (Doomsday Clock) seit letztem Jahr auf 90 Sekunden vor Mitternacht. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die wiederholten russischen Drohungen eines Atomwaffeneinsatzes und die zunehmenden Spannungen zwischen NATO und Russland, haben dazu geführt, dass das Risiko eines Atomwaffeneinsatzes so hoch wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr ist. Hinzu kommt, dass die Anzahl der sofort einsatzbereiten Atomwaffen im vergangenen Jahr laut SIPRI erneut gestiegen ist.
Statt dass die Atomwaffenstaaten ihre Atomwaffenarsenale abrüsten und vernichten, investieren sie Milliarden in deren Modernisierung. Auch Deutschland bleibt Ausgangs- bzw. Zielort eines atomaren Angriffs durch die Lagerung der US-Atombomben in Büchel im Rahmen der nuklearen Teilhabe und der angekündigten Stationierung von US-amerikanischen Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026.
In diesen herausfordernden Zeiten fordert das Netzwerk Friedenskooperative alle dazu auf, für ein friedliches Zusammenleben einzustehen.
Weiter fordert es in Gedenken an die vielen Toten, ein deutliches Zeichen gegen Kriege und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen zu setzen. Lasst uns dafür sorgen, dass ihr Tod nicht umsonst war. Dafür sollten wir den bewegenden Geschichten der Hibakusha, den Überlebenden der Atombombenabwürfe, zuhören.
Am diesjährigen Hiroshima- und Nagasaki-Gedenktag setzen wir uns dafür ein, dass Deutschland dem Atomwaffenverbostvertrag beitritt, die nukleare Teilhabe beendet und sich an der Entschädigung der Opfer von Atomwaffen und Atomwaffentests beteiligt. Wir brauchen dringend Verständigung und Vertrauen statt Aufrüstung und Abschreckung auf internationaler Ebene, damit auch künftige Generationen gut leben können.
Bertold Brecht stellte bereits 1952 fest: „Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer…“
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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