34 Jahre Tschernobyl: Jeder weitere Tag Atomkraft ist einer zu viel

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 Vor 34 Jahren, am 26. April 1986, ereignete sich das katastrophale Reaktorunglück im Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine. Angesichts der seit Wochen rund um die Ruine wütenden Waldbrände warnen Umweltschützer   erneut vor den Gefahren der Atomenergie. Die Feuer in der Sperrzone wühlen die radioaktiven Rückstände auf und tragen weiter zu deren Verbreitung bei. Zwar werden die Grenzwerte laut ukrainischen Behörden eingehaltenen, doch ionisierende Strahlung ist nie harmlos. 

Auch nach 34 Jahren stellt die radioaktive Kontamination durch die Tschernobyl-Katastrophe eine Bedrohung für Mensch und Natur dar. Selbst in Teilen Bayerns sind die Nachwirkungen immer noch präsent: Bis heute warnen die Behörden vor verstrahlten Pilzen und Wildtieren. Die aktuelle tragische Situation in der Ukraine zeigt einmal mehr: Atomkraft bedeutet eine langanhaltende und unkontrollierbare Gefahr. 

Die ukrainische Gesellschaft ist umso besorgter über die Brände, weil sie in der Sperrzone stattfinden – einem immer noch radioaktiv kontaminierten Gebiet. Infolgedessen wurden Radionuklide, die sich nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in Pflanzen und im Boden angesammelt haben, wieder freigesetzt und können nun aufs Neue die menschliche Gesundheit schädigen. Die Kernenergie hat wieder einmal ihren Status als gefährliche Energiequelle bestätigt, bei der Fehler zu dauerhaften Konsequenzen führen. Zudem ist Atomenergie teuer, schmutzig und schafft das Problem abgebrannter Brennelemente, das die Atomindustrie nicht lösen kann. 

Jeder zusätzliche Tag Atomkraft, steigert die Gefahr eines weiteren Atomunglücks wie in Tschernobyl und Fukushima und mehrt das ungelöste Problem der Abfallverwahrung. Denn auch Deutschland bleibt vorläufig unbefristet Teil der nuklearen Kette durch die vom Ausstieg ausgenommene Brennelementefabrik Lingen und die Urananreicherungsanlage Gronau.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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