100 Millionen Euro in die Sanierung des Kreishauses Recklinghausen
In seiner Sitzung am Montag, 29. November, hat der Kreistag entschieden, dass voraussichtlich rund 100 Millionen Euro in die Sanierung des Kreishauses investiert werden. In dieser Summe sind bereits zu erwartenden Baukostensteigerungen der kommenden Jahre eingerechnet, ohne diese liegen die Kosten nach aktuellen Berechnungen bei etwa 88,2 Millionen Euro.
Bauarbeiten Anfang 2023
Mit dem Bau- und Finanzierungsbeschluss kann die Verwaltung nun die finale Fachplanung einleiten. Damit können die Bauarbeiten voraussichtlich Anfang 2023 im ersten Bauteil des Gebäudes beginnen.
Sanierungsarbeiten
Jeder der vier Bauabschnitte wird laut aktueller Planung voraussichtlich eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten umfassen dabei unter anderem die Heizungs- und Lüftungsanlage, Dach, Fenster, Fassaden und Innenwänden. Am Ende stehen soll ein energieeffizientes, helles und sicheres Kreishaus mit neuen Bürozuschnitten, in denen fast 1000 Mitarbeiter Platz finden - und damit über 100 zusätzliche Arbeitsplätze, sodass Nebenstellen teilweise wieder ins Kreishaus integriert werden können.
Parkhaus und Großtagespflege
Neben den Beschlussvorschlägen zu Bau und Finanzierung hat der Kreistag außerdem darüber entschieden, dass die Kreisverwaltung sich näher mit der Planung eines Parkhauses und einer Großtagespflege beschäftigen soll. Ein vierstöckiges Parkhaus mit PKW-, Motorrad- und Fahrradstellplätzen würde es ermöglichen, rund 5000 Quadratmeter Fläche im Sinne des Klimaschutzes zu entsiegeln. Die Kinderbetreuung wäre in zwei ehemaligen Hausmeisterwohnungen neben dem Kreishaus möglich. Dort könnte nach der Sanierung des Kreishauses die räumliche Voraussetzung geschaffen werden, bis zu neun Kinder bis drei Jahre in einer betrieblichen Großtagespflege zu betreuen.
Bürgerbegehren
Nachdem der Kreistag 2018 den Neubau des Kreishauses beschlossen hatte, wurden diese Pläne durch ein Bürgerbegehren gestoppt. Im Sinne des Bürgerbegehrens wurde dann festgelegt, dass notwendige Maßnahmen zur Behebung der sicherheitsrelevanten Mängel hinsichtlich Haustechnik, Brandschutz und Gesundheit der Nutzer Ausgangspunkt der gesamten Planung sein sollten. Diese Planungen wurden durch verschiedene Beschlüsse ergänzt: Die über 40 Jahre alte, energetisch ineffiziente Heizungsanlage wird erneuert, ebenso das undichte Dach, die defekten Fenster sowie die marode Fassade saniert und damit die Vorgaben des Vestischen Klimapakts berücksichtigt. Die Innenwände werden ausgetauscht und dabei sowohl Schadstoffe beseitigt als auch die Netzwerkverkabelung erneuert.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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