„10 Jahre Super-GAU Fukushima“
10 Jahre und kein Ende! Die Katastrophe von Fukushima ist noch längst nicht vorbei. Menschen leiden, Gebiete sind nach wie vor unbewohnbar, Millionen Tonnen radioaktiver Abfall müssen irgendwo sicher gelagert werden. Kurz nach der Katastrophe vom 11. März 2011 beschloss Deutschland den Ausstieg aus der Atomkraft. Doch viele Fragen sind noch ungelöst: Wohin mit dem Atommüll? Was passiert mit den Zwischenlagern? Wie gut sind die noch laufenden AKW gegen Störfälle geschützt?
Mahnwache
Aus Anlass des zehnten Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Fukushima ruft die Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster für den jetzigen Donnerstag, 11. März, um 17.30 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Domplatz in Münster auf. Am 11. März 2011 hatte ein schweres Erdbeeren vor der japanischen Ostküste einen verheerenden Tsunami und den Super-GAU in Fukushima ausgelöst. Bereits am Wochenende hatten jeweils mehrere Hunderte in Berlin, Würgassen (neue Atommüll-Logistik-Anlage) und Neckarwestheim (Risse im AKW) demonstriert.
der unvollendete Atomausstieg
Im Mittelpunkt der Mahnwache stehen unter anderem die unbewältigten Folgen des Super-GAUs in Japan sowie der Versuch, ausgerechnet in der Region Fukushima einen Teil der Sommer-Olympiade abzuhalten, aber auch der unvollendete Atomausstieg in Deutschland.
Insbesondere die Urananreicherungsanlage in Gronau liefert weiterhin angereichertes Uran an gefährliche Reaktoren in den Nachbarländern, wie z. B. Tihange und Doel. Aktuell gibt es aber auch eine Exportgenehmigung für angereichertes Uran an eine japanische Brennelementefabrik 120 km südlich von Fukushima.
Uranzüge mit Uranmüll
Münster ist bekanntlich von den Urantransporten von und zur Urananreicherungsanlage Gronau direkt betroffen. Allein 2019/20 fuhren 20 Uranzüge mit Uranmüll durch Münster zu einem Atomstandort in Russland. Die Stadt Münster hatte dagegen letztes Jahr erstmals auch schriftlich beim Urananreicherer Urenco protestiert.
Urananreicherungsanlage in Gronau
10 Jahre nach dem Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima zeigt sich, dass auch das Münsterland weiterhin erheblich vom Betrieb international ausgerichteter Atomanlagen betroffen sind. Von Atomausstieg ist leider nichts zu sehen. Deswegen fordern wir von der Stadt Münster mehr Einsatz gegen die Urantransporte durch Münster. Von der Münsteraner Bundesumweltministerin Svenja Schulze erwarten wir ein klares Konzept für einen umfassenden Atomausstieg, der auch die Urananreicherungsanlage in Gronau mit einschließt.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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