* 50.000 Menschen aus 121 Ländern bei Weltsozialforum in Tunis

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Mit einer bunten Demonstration durch die Innenstadt von Tunis ist am
Samstag das 12. Weltsozialforum beendet worden. Vier Tage lang hatten
nahezu 50.000 Menschen aus 121 Ländern in mehr als tausend Seminaren,
Workshops und Konferenzen Erfahrungen in ihrem Widerstand gegen die
neoliberale Weltordnung ausgetauscht und Alternativen diskutiert.

"Mit intensiven Begegnungen von politisch aktiven Menschen aus aller
Welt und ihren Verabredungen zu gemeinsamen Aktivitäten für eine bessere
Welt hat das Weltsozialforum seine Berechtigung und seine
Überlebensfähigkeit erneut bewiesen“, sagte Hugo Braun vom deutschen
Attac-Koordinierungskreis. Es komme jetzt darauf an, die Erfahrungen und
Verabredungen in praktisches Handeln umzusetzen.

Schwerpunkte der Debatten waren neben der von kriegerischen
Auseinandersetzungen erschütterten Nahostregion vor allem die
erpresserische Handelspolitik der EU und der USA in Form des geplanten
transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP sowie der so genannten den
so genannten Economic Partnership Agreements (EPAs).

Weitere zentrale Themen waren Migration und die Solidarität mit dem
Widerstand gegen die Austeritätspolitik in der EU insbesondere in
Südeuropa. Eine so genannte Konvergenzversammlung beschloss eine
umfassende Kampagne zur Unterstützung des Widerstands in Griechenland
und Spanien, zu der eine Aktionswoche im Juni und eine Großveranstaltung
im Herbst in Athen gehören. "Die Versammlung versichert ihre Solidarität
mit der griechischen Bevölkerung in ihrem Kampf gegen Austerität, für
soziale Veränderungen und für ein anderes Europa", heißt es in dem Aufruf.

Mit zahlreichen Veranstaltungen zum Widerstand gegen die
Austeritätspolitik, gegen TTIP und für mehr Klimagerechtigkeit leistete
das Europäische Attac-Netzwerk einen aktiven Beitrag zu diesem
Sozialforum. Aus Deutschland nahmen rund 200 Menschen aus
Gewerkschaften, Jugendorganisationen und entwicklungspolitischen
Initiativen in Tunis teil. Die Friedrich-Ebert-Stiftung und die
Rosa-Luxemburg-Stiftung waren jeweils mit einem umfangreichen
Veranstaltungsprogramm beteiligt.

Am Rande des Weltsozialforums fand in Tunis ein Treffen des globalen
Attac-Netzwerkes statt, an dem Vertreterinnen und Vertreter von
Attac-Gruppen von Japan bis Kanada und von Oslo bis Lomé teilnahmen.

Das nächste Weltsozialforum wird im Sommer 2016 in Montreal (Kanada)
stattfinden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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