Zugversuche an den Bäumen auf der Triftstraße in Marl
Die vom Zentralen Betriebshofs der Stadt Marl (ZBH) durchgeführten Zugversuche haben nichts mit der bevorstehenden Reisewelle zu tun. Vielmehr betritt der ZBH auf dem Gebiet der Baumerhaltung Neuland. Die Anwohner der Triftstraße konnten in der vergangenen Woche die Tests an den Straßenbäumen beobachten.
Gehwegsanierung und Baumerhalt ist das Ziel
Auf der Triftstraße wurde der Gehweg saniert. Die Straße hat einen schönen Baumbestand, der nach Möglichkeit auch nach den Arbeiten an den Gehwegen erhalten bleiben sollte. Die Schäden am Gehweg wurden in der Hauptsache durch das Wurzelwerk der Bäume verursacht, die Bordsteine und Gehwegplatten hochdrücken. Um das Gelände wieder plan zu bekommen, sind Schnittmaßnahmen an den Wurzeln erforderlich. Dieses hat aber zur Folge, dass die Standsicherheit der Bäume leiden kann.
Zugversuch simuliert Winddruck
Um herauszufinden, inwieweit sich die zur Gehwegsanierung notwendige Entfernung von Wurzeln auf die Standsicherheit der Bäume auswirkt, hat der ZBH eine Spezialfirma beauftragt. Bei diesem Verfahren wurde die Standfestigkeit der Bäume vor und nach der Wurzelentnahme mit Zugversuchen, die die Bäume nicht schädigen, ermittelt. Im Rahmen der Zugversuche wird in einigen Metern Höhe durch ein Zugseil an den Bäumen gezogen. Die so eingebrachten Lasten entsprechen einem mäßig kräftigen Winddruck. Die unter dieser Last entstehende Neigung des Baumes wird mit speziellen Messinstrumenten erfasst. Die ermittelten Daten werden durch eine Computersimulation auf eine Sturmwindlast übertragen und dadurch der Nachweis der Standsicherheit erbracht. Die Firma hat ihre Arbeit Ende vergangener Woche mit durchweg guten Ergebnissen beendet. Die Wurzelverletzungen werden biologisch behandelt, um die Auswirkungen der Schäden zu begrenzen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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