Weltkatzentag: Gemeinsam Europäische Wildkatzen retten
Zum Internationalen Tag der Katze am Donnerstag ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland dazu auf, sich für den Schutz der Europäischen Wildkatze einzusetzen. Die Hauskatze (Felis catus) zählt mit einer deutschlandweiten Population von ungefähr 15,7 Millionen zum beliebtesten Haustier.
Dazu kommen weitere Millionen freilebende Straßenkatzen. Oft wird die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) mit der Hauskatze verwechselt. Sie ist jedoch eine eigenständige und stark gefährdete Art. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben hierzulande heute etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland.
Thomas Mölich, wissenschaftlicher Leiter Rettungsnetz Wildkatze: „Die Wildkatze ist im Gegensatz zur Hauskatze eine scheue Waldbewohnerin. Auf Veränderungen und Störungen ihres Lebensraums reagiert sie empfindlich. Insbesondere der Verlust und die Isolierung ihrer Lebensräume machen ihr zu schaffen. Darüber hinaus ist der Straßenverkehr, die genetische Vermischung mit Hauskatzen und unser aller Verhalten im Wald eine Gefahr für die Art.“
Um die Bestände der Wildkatze zu schützen gibt der BUND Tipps an die Bevölkerung.
Jede*r kann die Wildkatze durch ein rücksichtsvolles Verhalten im Wald schützen - insbesondere während der Zeit der Jungenaufzucht. Das ist im Frühjahr von März bis Mai und manchmal, wenn der Frühjahrswurf verloren geht, im Spätsommer von August bis September. Am besten bleiben Spaziergänger*innen auf den Wegen und führen Hunde stets an der Leine. Falls sich ein graugetigertes Kätzchen zeigt, bitte Abstand halten. Der BUND gibt auf seiner Website Tipps, was in diesem Fall zu tun ist.
Durch Kastrierung von Hauskatzen Wildkatzenpopulationen schützen
Menschen, die Katzen beherbergen, können sich gezielt für den Erhalt der Verwandten ihrer Haustiere einsetzen. Paarungen von Haus- und Wildkatzen können die heimische Wildtierart gefährden. Deshalb ruft der BUND alle Besitzer*innen von Freigänger-Katzen dazu auf, ihre Tiere kastrieren zu lassen. So vermeiden Sie eine unkontrollierte Vermehrung und die Wildkatze erhält ihre speziellen Anpassungen an ihren Lebensraum.
Außerdem bleibt unerwünschten Jungtieren von Hauskatzen unnötiges Leid erspart.
Für Menschen, die Wald und Wiesen besitzen und/oder bewirtschaften, hat Mölich ebenfalls Ratschläge: „Wildkatzen halten sich besonders gern an Waldrändern auf, wenn diese eine gewisse Vielfalt an Strauch- und Baumarten aufweisen. Am Waldrand aufgeschichtete Reisighaufen und viel belassenes Totholz nutzt die Wildkatze schnell als Versteck und Ort der Nahrungssuche. Im Idealfall führen Hecken vom Waldrand in die Wiesenlandschaft hinein. Sie wirken als Erweiterung des artenreichen Waldrandes. Der BUND gibt viele weitere Tipps in seiner neuen Broschüre. Von solchen Strukturen profitieren auch zahllose weitere Tier – und Pflanzenarten.“
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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