Waldzustand ist besorgniserregend

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Der Wald ist bedeutender Klimaschützer in Nordrhein-Westfalen, er liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz und er ist ein wichtiger Ort der Erholung. Die rund 935.000 Hektar Wald in Nordrhein-Westfalen, das sind rund 27 Prozent der Fläche des Landes, erfüllen elementare Aufgaben für Klima, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

In den vergangenen Jahren ist sichtbar geworden, wie anfällig Wälder für Hitze und Borkenkäfer sind. Auch im Jahr 2022 haben Dürre, Waldbrände und Käferkalamitäten dem Wald in Nordrhein-Westfalen zugesetzt, und niemals zuvor war es wichtiger, bei der Wiederbewaldung auf klimaanpassungsfähige Mischwälder zu setzen. Dies ist das Ergebnis der diesjährigen Waldzustandserhebung.

Waldzustand besorgniserregend 

Demnach ist rund ein knappes Drittel der untersuchten Bäume (28 Prozent) völlig gesund und weist keinen Verlust von Blättern oder Nadeln auf. Im Vorjahr lag der Anteil ebenfalls bei 28 Prozent. Ein weiteres gutes Drittel (34 Prozent) zeigt eine geringe sogenannte „Verlichtung“ der Baumkrone, 2021 lag der Anteil etwas niedriger bei 32 Prozent. 38 Prozent der Bäume sind stark geschädigt, im Jahr 2021 waren es 40 Prozent. Damit setzt sich der insgesamt negative Trend der sogenannten Vitalitätsverschlechterung seit dem Beginn der Waldzustandserhebung im Jahr 1984 fort.

Schadflächen

Insgesamt sind 135.000 Hektar Wald in Nordrhein-Westfalen sogenannte Schadflächen, die durch das Zusammenwirken von Stürmen, Sommerdürren und Massenvermehrungen von Fichtenborkenkäfern entstanden sind. Damit gesunde und klimaangepasste Mischwälder wachsen, müssen auf diesen Flächen neue Bäume gepflanzt werden – unter Einbeziehung der Naturverjüngung.

Die Ergebnisse des Waldzustandsberichts zu den Hauptbaumarten:

Eiche

Im Jahr 2022 sehen 14 Prozent der Eichen gesund aus und weisen keine Kronenverlichtung auf, 39 Prozent zeigen einen geringen und 47 Prozent einen deutlichen Verlust von Blättern.

Buche

Die Buche leidet wie in den Vorjahren besonders unter der Trockenheit. Nur ein knappes Viertel der Buchen (24 Prozent) ist gesund, 44 Prozent der Buchen weisen einen deutlichen Verlust von Blättern auf.

Kiefer

Etwas langsamer als bei anderen Baumarten verschlechtert sich der Zustand der Kiefer. Rund ein Fünftel (19 Prozent) hat gesunde Baumkronen, 32 Prozent zeigen einen deutlichen Verlust von Nadeln. Das ist etwas weniger als bei den anderen Baumarten. Das liegt daran, dass die Kiefer geringe Ansprüche an die Wasserversorgung hat und deshalb mit sehr trockenen Perioden besser zurechtkommt.

Fichte

Im Zusammenhang mit dem andauernden Borkenkäferbefall zeigt sich bei der Fichte das mit Abstand größte Schadensbild aller Baumarten. In den tieferen Lagen ist die Fichte inzwischen fast vollständig verschwunden. Zudem steht sie mit ihrem nur flach entwickelten Wurzelsystem während der gesamten Vegetationsperiode unter Wasserstress.

Waldzustandserhebung 2022

Der Zustand der Baumkronen gibt die Vitalität der Waldbäume wieder. Nach dem bundesweit einheitlichen Verfahren der Waldzustandserhebung wird vor allem der Verlust von Blättern und Nadeln beurteilt.

Zum Waldzustand in Nordrhein-Westfalen werden bei Stichprobenpunkten im Raster von vier mal vier Kilometern über 10.000 Waldbäume erfasst. Die Waldzustandserhebung erfolgt in ganz Deutschland.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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