Wasserverversorgung
Unsere gemeinsame Zukunftsaufgabe: Das Wasser in der Landschaft halten

Foto: Bessi Pixabay Content

Anlässlich des Internationalen Tages der Biodiversität treffen sich NABU, Berliner Wasserbetriebe und DIHK am Septimerbecken in Berlin-Reinickendorf. Im Fokus des Treffens steht das Zusammenspiel von intakten Ökosystemen und Wassersicherheit. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger, Prof. Dr. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe und Sofie Geisel, Geschäftsführerin der DIHK Service GmbH und Mitglied der Hauptgeschäftsführung der DIHK, setzen damit den Auftakt für ihre Zusammenarbeit.

Das Ziel:

Das Bewusstsein für den Zusammenhang Biodiversität und Wassersicherheit schärfen und gemeinsame Handlungsstrategien entwickeln.

Krüger: „Nur durch stabile, biodiverse Ökosysteme und die Integration natürlicher Lösungen in der Stadt können wir unsere Wasserversorgung langfristig sichern. Angesichts der Herausforderungen durch Wasserknappheit, die sich u.a. in ausgetrockneten Wiesen, Mooren und Wälder zeigt, benötigen wir Kooperationen und müssen rasch gemeinsame Lösungen finden und umsetzen.“

Zu lange galt das Ziel, Wasser aus der Landschaft abzuleiten.

Doch diese Praxis führt zu gravierenden Schäden und hohen Kosten, besonders in Zeiten des Klimawandels, der häufigere Dürren und Extremwetterereignisse mit sich bringt. Ein Paradigmenwechsel hin zum Rückhalt des Wassers in der Landschaft ist erforderlich, um ein erträgliches Mikroklima, eine hohe Lebensqualität und Artenvielfalt zu gewährleisten. Technische Lösungen wie dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, etwa mit begrünten Dächern und Fassaden, reichen allein nicht aus. Es braucht intakte Ökosysteme sowohl im Einzugsgebiet der Berliner Fließgewässer als auch in der Stadt selbst, unterstützt durch die Wiederherstellung und Vernetzung von Biotopen.

Prof. Dr. Donner: „Der Schutz der Wasserressourcen und der Ökosysteme gehören untrennbar zusammen. Wir bewirtschaften seit fast 170 Jahren den regionalen Wasserkreislauf. Damit diese Nachhaltigkeit auch künftig Bestand hat, brauchen wir einen anderen Umgang mit Wasser – und dabei viele Verbündete. Deshalb freuen wir uns über die Unterstützung des NABU und der DIHK.“

Geisel: „Unternehmen können mit guten Klimaanpassungsmaßnahmen mehrere Herausforderungen gleichzeitig angehen. Einerseits schützen Sie ihr Geschäftsmodell und mindern die Risiken von Schäden durch Starkregenereignisse oder Hochwasser. Aber sie können gleichzeitig Biodiversität fördern und Natur schützen bzw. wiederherstellen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit unserem Projekt Unternehmen biologische Vielfalt, der IHK Berlin, dem NABU und rd. 20 Unternehmen, allen voran die Berliner Wasserbetriebe, kürzlich das erste Bündnis für Biodiversität gründen konnten. Damit leisten wir einen Beitrag, dass Unternehmen ihr Know-how erweitern können. Das Bündnis in Berlin hat Strahlkraft für viele andere IHKs und wir sind guter Hoffnung, dass in naher Zukunft weitere IHKs gemeinsam mit Partnern wie dem NABU oder auch den örtlichen Wasserbetrieben solche Bündnisse gründen werden.“

Das Septimerbecken in Reinickendorf – angelegt zur Sedimentation von Feststoffen im Regenwasser und damit zum Schutz des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals vor diesen Einspülungen – zeigt eindrücklich, wie dieser Ansatz in der Praxis funktioniert. Ein Abschnitt des Schwarzen Grabens wurde durch den Einbau einer Staustufe renaturiert. Der Standort spielt nun eine wichtige Rolle für die Biodiversität des Fließgewässers, für den Rückhalt von Regenwasser im Einzugsgebiet und dient zugleich als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung.

Mit Unterstützung der Berliner Wasserbetriebe und der DIHK wird eine neue Allianz sichtbar, die das Thema Wassersicherheit vorantreibt und konkrete Handlungsräume eröffnet. Sie will das Bewusstsein für die Bedeutung intakter Ökosysteme im Zusammenhang mit Wassersicherheit und Lebensqualität stärken und die Wichtigkeit gemeinsamer Anstrengungen unterstreichen.

Die  Wasserkrise 

Ganz Deutschland spürt die Folgen der globalen Wasserkrise, die sich lokal unterschiedlich auswirkt. Die Nationale Wasserstrategie soll die notwendigen Veränderungen im Umgang mit Wasser in allen Sektoren fördern. Unterstützung und eine fach- und ressortübergreifende Betrachtung sind essenziell. Besonders stabile Ökosysteme sind für die Wasserqualität von großer Bedeutung.

Der Stadtentwicklungsplan Klima betont die Bedeutung von grünen Strukturen, Bäumen, Fassaden- und Dachbegrünung sowie Grünflächen, die im Sommer signifikant zur Temperaturminderung beitragen können.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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