Stadt Marl tritt der CHARTA Friedhofskultur bei

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Es ist ein klares Signal der Wertschätzung: Die Stadt Marl  hat in der Trauerhalle des Friedhofs Alt-Marl die Beitrittsurkunde der CHARTA Friedhofskultur unterschrieben. Damit unterstreicht die Stadt Marl den Wert der Friedhöfe und zeigt öffentlichkeitswirksam ihr Engagement für die Friedhofskultur.

Friedhöfe haben eine historische Bedeutung

Das Manifest der CHARTA Friedhofskultur zeigt nicht nur, wie wertvoll die Friedhofskultur für das Abschiednehmen und Erinnern jedes Einzelnen ist, es zeigt auch das vielschichtige Spektrum der Friedhöfe. Als Grünanlagen tragen Friedhöfe aktiv zum Klima- und Naturschutz bei und sind Orte der Biodiversität. Außerdem sind Begräbnisstätte von hoher historischer Bedeutung und denkmalgerecht zu pflegen. Sie erweisen sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirken auch sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen.

CHARTA Friedhofskultur

Mit der CHARTA Friedhofskultur soll der Wert von Friedhöfen für Mensch und Gesellschaft unterstrichen werden. Die Unterzeichnung der Beitrittsurkunde fand im Rahmen einer bundesweiten Aktion anlässlich des Jahrestags der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum Immateriellen Kulturerbe statt.

Die Grundidee

CHARTA Friedhofskultur in Deutschland

In Deutschland engagieren sich unzählige Menschen für die Friedhofskultur. Viele von
ihnen setzen sich hauptberuflich für den Friedhof ein, und das nicht nur bei den
Friedhofsträgern, Friedhofsverwaltungen, Bestattern, Friedhofsgärtnern oder Steinmetzen, sondern beispielsweise auch in Krematorien, bei Zulieferbetrieben oder im Denkmalschutz. Hinzu kommen sehr viele ehrenamtlich Tätige, vor allem in den Kirchengemeinden, aber auch in Vereinen und Verbänden. Nicht zu vergessen sind zudem
Kulturschaffende wie Musiker, Mediengestalter oder Kulturvermittler. Die Wissenschaft
arbeitet in verschiedenen Fakultäten an dem Thema, zum Beispiel aus kulturwissenschaftlichem oder historischem, sozialem oder städtebaulichem Blickwinkel. Umweltschützer setzen sich für den Friedhof als Ort der Biodiversität und des Naturschutzes ein.
Und nicht zuletzt engagieren sich auch viele politisch Tätige für den Friedhof, in Städten
und Gemeinden genauso wie auf Landes- und Bundesebene.
So unterschiedlich die Hintergründe, Haltungen und Interessen dieser vielfältigen Kräfte
auch sein mögen: Viele eint das Bewusstsein, dass der Friedhof ein unverzichtbarer Teil
unserer Kultur ist, sowie für unser Land und unsere Gesellschaft große Relevanz besitzt.
Die Unterschiedlichkeit der Kräfte ist weniger ein Ausdruck von Abgrenzung oder Rivalität als vielmehr ein Spiegel des Facettenreichtums. Im Dialog zeigt sich zudem ein hohes Maß an Wertschätzung den anderen gegenüber: So schätzt zum Beispiel der Historiker nicht nur den kulturellen Wert von Grabmalen, sondern weiß auch um die Relevanz von Friedhöfen für den Naturschutz. Diese gegenseitige Wertschätzung gilt vor allem gegenüber der menschlichen Bedeutung von Friedhöfen bei der Abschiednahme und Trauerverarbeitung. Der vielfältige Blick auf den Friedhof zeigt so große Schnittmengen, die sich konkret benennen und dokumentieren lassen.
Jede der unterschiedlichen Gruppierungen kann für sich in Anspruch nehmen, für die
Friedhofskultur tätig zu sein, sie zu gestalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln. Und
genau hier setzt die „CHARTA Friedhofskultur“ an, indem sie ein gemeinsames Begriffsverständnis für den öffentlichen Diskurs zum Thema Friedhofskultur definiert, den

Facettenreichtum dieses Kulturguts aufzeigt und ein deutlich sichtbares Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Friedhöfe setzt. Sie versteht sich sowohl als Basis
eines gemeinschaftlichen Engagements für den Friedhof als auch als klares Signal der
Abgrenzung gegenüber sogenannten alternativen Bestattungen außerhalb des Kulturraums Friedhof.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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