St. Georg-Gemeinde lässt seit 65 Jahren das Lagerfeuer lodern

Gruppenbild mit Zeltlager-Fans: Jung und Alt schwelgen in der Gemeinde St. Georg in Erinnerungen. | Foto: ST
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Lagerfeuer, handgemachte Musik und zahllose Erinnerungen - der Pfarrgarten der Gemeinde St. Georg in Alt-Marl verwandelte sich für einen Abend in ein Zeltlager. Die wohl älteste Ferienfreizeit der Stadt Marl wurde 65 Jahre alt. Knapp 100 ehemalige Leiter, Geistliche und Kochleute kamen zusammen und feierten - natürlich unter freiem Himmel.

Auch nach all den Jahren erkannte Agnes Winkel „ihre Jungs“. Die Gruppenleiter aus den 1980er- und 1990er Jahren, als sie mit ihrem Ehemann Willi im Küchenzelt Regie führte. Insgesamt 15 Jahre kochte das Ehepaar gemeinsam mit Mia Michel für die Kinder und Jugendlichen - bei tropischen Temperaturen im Sauerland oder lausigem Wetter in der Eifel.

Die unzähligen schönen Erinnerungen, die vielen Bilder und Anekdoten waren auch mit 90 Jahren plötzlich alle wieder präsent, als sie an diesem Abend Matthias, Andreas oder Michael begrüßte.

Erinnerungen an die erste Fahrt 1949

Und einige Teilnehmer der Veranstaltung erinnerten sich sogar noch an 1949: An die Nachkriegszeit, in der der damalige Kaplan Fritz Klümpen erstmals mit Jungs aus der Gemeinde auf Fahrt ging - und die bis heute ununterbrochene Tradition begründete.

Die Jungschar fuhr über Pfingsten an den Niederrhein, um aus dem zerbombten Ruhrgebiet und den Kriegstraumata auszubrechen. Im Gepäck oft nicht mehr als eine Decke, ein Laib Brot und Rübenkraut.

Raus aus dem zerbombten Ruhrgebiet

Aus dem Nachkriegsdeutschland wurde das Wirtschaftswunderland, die Widervereinigung gefeiert und das Zechensterben betrauert. Doch Jahr für Jahr schlugen Jungs aus Marl in allen Winkeln der Bundesrepublik ihre Zelte auf, lebten Gemeinschaft in der Natur. „Das schweißt zusammen“, sagt Clemens Bueren, einer der Organisatoren der riesigen „Geburtstagsfeier“. Der Alt-Marler fuhr selber unzählige Male als Kind mit, übernahm als Leiter Verantwortung und vererbte das Zeltlager-Virus an seinen Sohn Jan-Paul.

Der 17-jährige Jan-Paul Bueren fährt in diesem Jahr als Gruppenleiter mit in die Ferienfreizeit. Die Zelte werden im Baden-Württemberg in der Nähe von Tübingen aufgeschlagen. Und bei aller Modernität sind viele Werte offensichtlich über 65 Jahre erhalten geblieben, das wurde bei den vielen Gesprächen am Lagerfeuer deutlich: Das einfache Leben in der Natur, das den Wert von Gemeinschaft noch deutlicher macht. Und ganz wichtig: der Spaß. „Das sind ganz charakteristische Merkmale dieser Ferienfreizeit“, ist sich Clemens Bueren sicher.

Für Abenteuer sind noch Plätze frei

In der Zeit vom 29. Juli bis zum 14. August (zweite Ferienhälfte) stehen auch im Jahr 2014 für Jungen im Alter von neun bis 15 Jahren wieder ereignisreiche 16 Urlaubstage auf dem Programm - voller Abenteuer, die ein Zelturlaub in der Natur zu bieten hat. Es sind noch Plätze frei.

Das erfahrene Leiterteam organisiert jeden Tag ein abwechslungsreiches Programm, so dass die Ferienfreizeit eine wertvolle Alternative zum Alltag im Asphaltdschungel ist. Die Kosten betragen 295 Euro, darin sind 25 Euro Taschengeld enthalten. Anmeldungen: Pfarrbüro, An St. Georg 3, 45768 Marl.

Kontakte
Informationen unter: www.zeltlager-st-georg-marl.de oder direkt bei einem der Leiter der Ferienfreizeit, Klemens Schumann: Telefon 0157 89490726.

Gruppenbild mit Zeltlager-Fans: Jung und Alt schwelgen in der Gemeinde St. Georg in Erinnerungen. | Foto: ST
Ein Bild der ersten Stunde: 1949 auf Tour. | Foto: ST
Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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