Schmetterlinge melden beim Bioblitz 2024 im Kreis Recklinghausen
Die Anzahl und die Vielfalt der Insekten haben in den letzten Jahren drastisch abgenommen – auch im Kreis Recklinghausen. Umso wichtiger ist es, diese Entwicklung zu beobachten und sie bestmöglich zu stoppen. Ein wichtiger Baustein dabei: Die Beobachtung der Natur und die Erforschung der Insekten, um mit vereinten Kräften Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz zu entwickeln.
Darum rufen die Untere Naturschutzbehörde und die Biologische Station des Kreises Recklinghausen zusammen mit Observation.org und regionalen Partnern zur Teilnahme am Bioblitz und zur Meldung von Insekten auf. Naturbeobachter können ihre Funde auf Observation.org oder in der App "ObsIdentify" eintragen und so zur Erforschung beitragen. Gleichzeitig lernen sie die Natur vor der eigenen Haustür besser kennen. Die Meldungen über dieses System fließen auch in den Bioblitz 2024 ein, bei dem über das Jahr hinweg Insekten, Pflanzen, Pilze und Tiere gemeldet werden können.
Kreisweit wurde die Aktion 2023 noch besser als im Vorjahr angenommen: 751 Bürgerinnen und Bürger meldeten 2.876 Arten. Das sind 200 Beobachter und 612 gemeldete Arten mehr als im Vorjahr. "Wir wünschen uns, dass die Aktion in diesem Jahr noch mehr Bürger dazu anstößt, Arten zu beobachten und zu melden. Auf diese Weise verbreitet sich das Interesse an der Natur und an Naturschutzthemen auf eine spannende und nachhaltige Weise", sagt Martha Göbel von der Unteren Naturschutzbehörde.
Beobachtungen im eigenen Garten, auf Wiesen oder an Wegrändern
Viele Insekten lassen sich im eigenen Garten, auf Wiesen, Wegrändern, Hecken, Gewässern und in Wäldern finden. Besonders gute Chancen bestehen bei gutem Wetter. Aber auch bei schlechter Witterung lassen sich Käfer, Wanzen und Bienen in Blüten oder auf Blattunterseiten entdecken. Schmetterlinge und Libellen sind etwas schwieriger zu beobachten, dafür sind sie aber oft gut zu erkennen.
Mitmachen beim Bioblitz 2024
Alle Interessierten können mit der App ObsIdentify Insekten melden. Ein Smartphone mit Kamera und ein Nutzeraccount genügen. Die künstliche Intelligenz der App erkennt bereits zahlreiche heimische Arten. Erfahrene Naturbeobachter können Funde auch direkt auf der Homepage von Observation.org melden oder die Apps ObsMapp und iObs verwenden. Besser ist es allerdings, Funde mit Fotos zu melden. Gemeldete Fotos werden im Anschluss durch Fachleute validiert, so dass am Ende ein Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
Was gibt es zu sehen?
Aktuell können Tagfalter wie der Kleine Fuchs, das Kleine Wiesenvögelchen, das Waldbrettspiel und die bekannten Zitronenfalter und Admiral beobachtet werden. Es lohnt sich auch, nach dem Distelfalter Ausschau zu halten. Mittlerweile können besonders am Oberrhein, aber auch bei uns im Kreis Recklinghausen Taubenschwänzchen beobachtet werden. Der Falter, der im Flug an Kolibris erinnert, überwintert klimabedingt vermehrt in Deutschland. Und auch Libellenarten wie die Adonislibelle und der Vierfleck fliegen durch unser Kreisgebiet.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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