Renaturierung der Lippe – Ziele der Wasserrahmenrichtlinie sind noch nicht erreicht

In Haltern-Lippramsdorf und Marl verbessert der Lippeverband nicht nur den Hochwasserschutz, sondern gestaltet auch die Lippe um - unter anderem sind bereits eine kleine Insel und ein neuer Lippe-Arm entstanden.

© Markus Matzel/EGLV
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Auf dem Weg zur Gestaltung der Lippe vom längsten Fluss Nordrhein-Westfalens zum schönsten Gewässer des Landes ist der Lippeverband auf einem guten Weg. Das berichtete der Wasserwirtschaftsverband auf seiner Jahreshauptversammlung in der Erich-Göpfert-Stadthalle in Unna.

Zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen sind bereits fertiggestellt oder aktuell in der Umsetzung – gleichzeitig ist aber auch noch eine Menge zu tun!

„Bei unserem Vorhaben, die Lippe zum schönsten Fluss Nordrhein-Westfalens umzugestalten, sind wir in den vergangenen Monaten ein weiteres Stück vorangekommen – insbesondere

im Bereich Haltern-Lippramsdorf und Marl

entsteht ein weiteres idyllisches Auengebiet, das der Lippe mehr Raum zur Entfaltung bietet. Diese Maßnahme dient nicht nur der Steigerung der Artenvielfalt am Gewässer, sondern auch dem Hochwasserschutz“, sagt Bodo Klimpel, Vorsitzender des Verbandsrats des Lippeverbandes und Landrat des Kreises Recklinghausen.

Bei dem Projekt „HaLiMa“ (Haltern, Lippramsdorf, Marl) wurden die Deiche der Lippe neugebaut und dabei auch zurückversetzt. Dadurch hat die Lippe mehr Raum zur Entfaltung. Dieses Projekt geht einher mit weiteren Maßnahmen in der Vergangenheit wie der Gestaltung des Erlebensraumes Lippeaue in Hamm oder der Renaturierung des Flusses bei Datteln und Olfen (Haus Vogelsang).

Weitere Umgestaltung der Lippe in Wesel

Eines der größten Renaturierungsvorhaben an der Lippe stellte der Lippeverband 2014 im Westen des Flussgebietes fertig: „Die renaturierte

Lippe-Mündung

in den Rhein ist bereits seit zehn Jahren eines der Glanzlichter der Lippe-Revitalisierung. Mit der Umsetzung von Gewässerbaumaßnahmen in sechs Schwerpunktbereichen wollen wir die Lippe in Wesel bis 2030 weiter ökologisch verbessern", kündigt Bodo Klimpel an.

Die Umgestaltung setzt östlich der Lippe-Mündung von km 2,3 bis km 13,3 an. Durch eine Anhebung der Gewässersohle soll die starke Tiefenerosion in der Lippe unterbunden und gleichzeitig die Selbstreinigungskraft gestärkt werden. Sohlgleiten sollen elegant zum Abbau der entstehenden Höhendifferenz aus der Sohlanhebung beitragen. Das Mittelwassergerinne soll darüber hinaus von derzeit 25 bis 30 Meter auf künftig 40 bis 45 Meter aufgeweitet werden. Ferner plant der Lippeverband eine weitgehende Entfernung der Uferbefestigungen und das Anlegen von Sekundärauen.

Die Maßnahmen zur Renaturierung der Lippe dienen dem Erreichen der

Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie

. Nach den Ergebnissen des Lippe-Güteberichts für das Berichtsjahr 2022 besitzt die Lippe ein großes Potential als lebendiger, naturnaher sowie landschaftlich attraktiver und artenreicher Fluss. Gleichwohl seien die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie noch nicht erreicht. Begrenzt wird die biologische Entwicklung unter anderem durch einen teilweise noch naturfernen Zustand.

Ändern will der Lippeverband diesen Zustand unter anderem mit Revitalisierungsmaßnahmen direkt an der Lippe, aber auch an ihren Zuflüssen. Ganz aktuell werden daher unter anderem auch der

Rapphofs Mühlenbach

in Dorsten und Gelsenkirchen, der

Dattelner Mühlenbach

in Datteln sowie der Hoppeibach in Hamm naturnah umgebaut.

In Haltern-Lippramsdorf und Marl verbessert der Lippeverband nicht nur den Hochwasserschutz, sondern gestaltet auch die Lippe um - unter anderem sind bereits eine kleine Insel und ein neuer Lippe-Arm entstanden.

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Der neue Lippe-Mündungsraum bei Wesel wurde 2014 fertiggestellt. In den kommenden Jahren will der Lippeverband auch den Bereich der Lippe östlich der Mündung umgestalten.

© Rupert Oberhäuser/EGLV
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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