Kleine Zebras auf dem Citysee

Haubentaucher Küken im Zebra Look
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An die bunt-karierten Kühe auf der Insel am City See haben sich die Marler Bürger längst gewöhnt. Neu sind die kleinen Zebras, die seit Ende Juni über den See schwimmen - echte Hingucker! Es sind die schwarz-weiß gestreiften Kinder des Haubentaucher Paares, welches Mitte Mai an den City See gezogen ist.

Kaum waren Herr und Frau Haubentaucher angekommen, haben sie auch schon fleißig an ihrem Nest gebaut. Auf der Südseite der Insel der Burgunder Kühe haben sie sich in einem gemütlichen Nest aus Schilfhalmen niedergelassen. Das Nest wurde gemeinsam gebaut. Man konnte immer wieder beobachten, wie ein Vogel Nistmaterial herantrug und der andere Vogel das Material verbaute.

Kaum war das Nest fertig, hat Frau Haubentaucher Eier gelegt und in Teamarbeit wurden sie ausgebrütet. Während bei den Enten und Gänsen das Brüten reine Frauensache ist, wechseln sich Herr und Frau Haubentaucher hierbei brav ab. Jeder muss mal auf den Eiern sitzen, in der Zeit kann der Partner schwimmen und Nahrung suchen. Etwa alle drei Stunden wechseln die Eltern sich ab.

Die Haubentaucher ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Unentwegt tauchen sie durch den See auf der Jagd nach einem kleinen oder großen Happen. Das ist gar nicht so einfach, denn man sieht sie viel tauchen und wenig fangen.

Nach etwa 4 Wochen Brüten schlüpften 5 kleine Küken aus den Eiern. Wie die Enten und Gänse sind die Haubentaucher Nestflüchter. Sie können vom ersten Tag an schwimmen und tauchen. Am Anfang tragen die Eltern sie auf dem Rücken, versteckt zwischen den Federn, sicher vor Feinden. Das könnte die Erklärung dafür sein, dass sie bislang noch kein Küken verloren haben!

Zunächst wurden die kleinen Kükis von ihren Eltern mit Insekten gefüttert, inzwischen sind sie groß genug für richtige Fische. Zwischendurch kann man beobachten, dass sie auch mit Federn gefüttert werden. Die kleinen, nimmersatten, laut piependen Racker werden von ihren Eltern von Tag zu Tag mehr auf die Selbständigkeit vorbereitet.

Schnell war die Zeit vorbei, wo sie auf dem Rücken ihrer Eltern Platz nehmen durften - inzwischen müssen sie selbst schwimmen. Das Fangen der Fische übernehmen immer noch Mama und Papa, denn die Küken schaffen das noch nicht. Man sieht jedoch, dass sie es den Eltern nachzumachen versuchen - nicht mehr lange, dann können sie es selbst.

Da Haubentaucher in Deutschland Standvögel und keine Zugvögel sind, können die Marler Bürger ihr Treiben hoffentlich noch lange beobachten. Die Haubentaucher erkennt man leicht an ihren lustigen Hauben auf dem Kopf. Beide Geschlechter sehen gleich aus, Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht.

Die Haubis haben sich inzwischen sehr gut in Marl eingelebt und kommen ganz nah ans Ufer zu den Besuchern des Citysees. Sie lassen sich nicht mit Brot füttern, haben aber schon herausgefunden, dass die Fische sich vom mitgebrachten Futter anlocken lassen und ziehen hieraus ihre Vorteile.

Autor:

Britta Müller aus Marl

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