Lasst die Welt am City-See heil
Füttern der Wasserbewohner am Marler Rathausplatz ist falsch verstandene Tierliebe
Ein Schmuckstück in Marls guter Stube ist der Rathaus-See. Hier geht man gern spazieren, hier setzt man sich gern auf eine Bank, kurz: Hier lässt es sich aushalten. Aber hier ist der Mensch auch Risikofaktor. Meistens aus falsch verstandener Tierliebe.
Denn nicht nur den Naturfreund zieht es an die Gestade in der Stadtmitte, auch das Federvieh hält sich gern am und auf dem See auf. Solange sich Mensch und Tier gegenseitig beobachten, bleibt die Welt am See heil. Doch das kann sich ändern, wenn die Besucher durch falsch verstandene Tierliebe das Ökosystem Rathaussee kaputt machen. Und das passiert leider fast jedes Jahr aufs Neue. Denn das Füttern der Tiere ist für die Federträger und den See eine echte Katastrophe.
Es entspannt, wenn sich Mensch und Tier beobachten
Durch Futterneid fressen die Tiere schneller und mehr als gesund ist. Dadurch kommt es zu starken Organschädigungen, die die Lebenserwartung der Wildvögel verkürzen.
Wegen verstärkter Kotproduktion verbreiten sich unter den Tieren zudem gefährliche Krankheiten, die auch für den Menschen schädlich sind. Außerdem bewirkt sie, dass sich Algen im See übermäßig vermehren, wodurch er nicht mehr als Lebensraum für Tiere dienen kann.
Außerdem verunreinigen Futterreste das Wasser und locken Wanderratten und Tauben an. Eine erholsame Oase in der Stadtmitte: Der Rathaus-See, an dem Menschen oftmals die Wasserbewohner aus falscher Tierliebe füttern. Foto: Andreas Mix
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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