Bundesweite Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ vom 8. bis 10. Januar 2016

Abends die Letzten und morgens die Ersten: Amseln gehören zu den häufigsten Gartenvögel Deutschlands. | Foto: F. Hecker
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  • Abends die Letzten und morgens die Ersten: Amseln gehören zu den häufigsten Gartenvögel Deutschlands.
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Vom 8. bis 10. Januar 2016 findet zum sechsten Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Um im Vergleich mit anderen Jahren Bestandszu- oder -abnahmen feststellen zu können, hofft der NABU auch in diesem Jahr auf eine rege Beteiligung bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion.

Spannend erwartet wird, ob das bisher extrem milde Winterwetter vermehrt Zugvögel wie Zilpzalp oder Hausrotschwanz zur Überwinterung in Deutschland verleitet hat. „Andererseits kann der jüngste Kaltlufteinbruch im Osten Deutschlands oder intensives Silvesterfeuerwerk viele Vögel noch einmal zum Ortswechsel gezwungen haben, so dass manche Vogelfreunde nun vielleicht andere Vögel als noch im alten Jahr in ihren Gärten antreffen werden“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.
Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem Jahr der Stieglitz, Vogel des Jahres 2016. Sein Bestand nimmt deutschlandweit stark ab, der Finkenvogel liebt aber winterliche Futterstellen. „Bisher liegt die Art mit durchschnittlich 0,35 gezählten Vögeln pro Garten auf Rang 22 der häufigsten Wintervögel“, so Lachmann. „Im Jahr des Stieglitz fordern NABU und LBV alle Bürger auf, viele ‚bunte Meter‘ aus samenreichen Wildblumen anzulegen oder zu erhalten. Die ‚Stunde der Wintervögel‘ wird darüber Aufschluss geben, ob die Aktion im Anschluss zu höheren Stieglitzbeständen führen wird.“
Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 18. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort ausgewertet. Zudem ist am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Bei der letzten großen Vogelzählung im Januar 2015 beteiligten sich über 77.000 Menschen. Mehr als 2 Millionen Vögel aus über 53.000 Gärten wurden gemeldet. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten, die Kohlmeise Platz zwei. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Feldsperling, Blaumeise und Amsel. Nun erhoffen sich der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), auch 2016 wieder eine rege Beteiligung. Denn je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse.
Neben der wissenschaftlichen Datenerhebung ist es für den NABU und den LBV bei dieser Aktion ebenso wichtig, die engagierten Zähler auf die Natur vor der Haustür aufmerksam zu machen und zur naturnahen Gestaltung von Gärten als Lebensraum für Vögel zu motivieren.

Im Rahmen der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 11. bis 15. Januar wird zudem die NAJU auf www.NAJU.de/SdW für jeden Tag eine Aktionsidee für Kindergruppen und Schulklassen anbieten. Die dort gesammelten Daten werden ebenfalls in die Auswertung einfließen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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