Bioblitz-Endspurt im Kreis Recklinghausen

Die Gewöhnliche Gelbflechte, Xanthoria parietina, oder auch Wand-Gelbflechte als Stickstoffzeiger symbolisiert eines der aktuellsten Umweltprobleme: Sie profitiert von erhöhten Stickstoffverbindungen in der Luft.
  • Die Gewöhnliche Gelbflechte, Xanthoria parietina, oder auch Wand-Gelbflechte als Stickstoffzeiger symbolisiert eines der aktuellsten Umweltprobleme: Sie profitiert von erhöhten Stickstoffverbindungen in der Luft.
  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

Kurz vor dem Jahresabschluss geht das Artensammeln in die finale Phase. Alle Naturinteressierten sind aufgerufen, nach Flechten Ausschau zu halten. Diese finden sich an vielen Stellen im Kreisgebiet. Sie leben an Ästen, Baumrinde oder Steinen. Selbst an nackten Mauern oder auf asphaltierten Flächen können Flechten wachsen.

"Es gibt etwa 25.000 verschiedene Flechtenarten, von denen mehr als 2.000 in Deutschland und mehr als 1.000 in Nordrhein-Westfalen vorkommen", weiß Lisa Ellenberger von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen. Flechten sind Lebensgemeinschaften, die eine hochentwickelte Symbiose zwischen Pilzen und photoautotrophen Organismen wie Algen oder Cyanobakterien bilden. Äußerlich sieht man ihnen diese besondere Doppelnatur jedoch nicht an. Viele von ihnen können als Bioindikatoren für die Luftqualität oder den Klimawandel herangezogen werden. "Von den heimischen Flechten werden mehr als die Hälfte laut der Roten Liste als gefährdet eingestuft.
 Umso wichtiger ist es, ihnen eine stärkere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen", betont Ellenberger.

Observation.org, der Kreis Recklinghausen und die biologische Station Recklinghausen rufen dazu auf, beim Bioblitz mitzumachen und die eigenen Beobachtungen zu erfassen. Zur Teilnahme sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Ein Smartphone sowie ein Nutzeraccount in der App "ObsIdentify" reichen aus, um Tiere, Pflanzen und Pilze festzuhalten. Den Scan erledigt die App von alleine. Jede Beobachtung ist automatisch Teil des Bioblitzes 2023 und trägt so zur Erforschung der biologischen Vielfalt bei.
Wer mehr über Pflanzen und andere, manchmal ebenso unscheinbare wie spannende Artengruppen erfahren möchte, kann auch die Hilfe von Naturschutzvereinen oder Exkursionsangebote der Biologischen Stationen wahrnehmen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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