Auftreten Eichenprozessionsspinner in Marl 2019

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Im  Betriebsausschuss ZBH, Grünflächen und Verkehr gab  die Stadt Marl eine  Übersicht zum Auftreten Eichenprozessionsspinner in Marl 2019.  Von den ca. 20.000 städtischen Bäumen wurden mit erheblichen Aufwand etwa 6.500  Bäume begutachtet.  Dabei wurde in Marl an etwa 1200 Bäume ein Befall festgestellt bzw. gemeldet und anschließend mechanisch behandelt. Hierbei waren pro Baum ca. 4,7 Nester zu verzeichnen.
Zum Vergleich: in 2018 wurden ca. 1300 Bäume mechanisch bearbeitet mit im Schnitt 4
Nester pro Baum.  Wie in den Jahren davor ging der ZBH dabei nach einer Prioritätenliste vor.

Spritzaktion des ZBH gegen den Eichenprozessionsspinner

In diesem Jahr steuerte der ZBH versuchsweise mit einer Spritzaktion gegen die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners. Dabei wurden ca. 70 Bäume auf der Langehegge
prophylaktisch mit dem natürlichen Fresshemmer Neemprotect behandelt. Bei diesem Mittel handelt es sich um den natürlichen Extrakt eines Mangrovenbaumes, was mittels
Sprühdüse auf die Blätter der Eichen aufgebracht wurde. Ziel der Aktion war es, dass die
Raupen des Eichenprozessionsspinners die mit Neemprotect benetzten Blätter der behandelten Bäume fressen. Das Mittel schädigt den Verdauungsapparat der Raupen, so dass
diese vor dem Erreichen des für Mensch und Tier gefährlichen dritten Larvenstadiums absterben.
Auswertung prophylaktische Spritzaktion des ZBH gegen den Eichenprozessionsspinner:
Nach heutigem Stand (27.08.2019) hat die Prophylaxe an den behandelten Bäumen gewirkt. Von den 70 behandelten Bäumen waren lediglich sieben leicht befallen und ausnahmslos alle Raupen an diesen Bäumen waren noch recht klein, nur mit wenig weißen  Brennhärchen ausgestattet und tot.
An der Vergleichsstrecke an der Langehegge stehen 88 Bäume, von denen 61 Bäume Befall in nahezu allen Entwicklungsstadien aufwiesen.

In Zahlen

Behandelte Bäume 70 davon befallene Bäume 7
Unbehandelte Bäume 88 davon befallene Bäume 61
Fazit prophylaktisches Spritzen:
Die Eindämmung des EPS durch prophylaktisches Spritzen hat gut funktioniert.
Übersicht Kosten 2019
Für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinner entstanden 2019 insgesamt Kosten in
Höhe von 158.000,00 €.

Ausblick 2020

Auch in 2020 rechnet der ZBH mit einem Auftreten des EPS. Dabei ist zu beachten, dass
die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners stark witterungsabhängig und daher recht
schwer zu prognostizieren ist.
In 2020 soll, über den planmäßigen Einsatz des mechanischen Absaugens hinaus, die
Prophylaxe erweitert werden. Hierfür sollen ca. 250 Bäume an kritischen Stellen (Priorität
Stufe 1) mittels Fresshemmer-Benebelung behandelt werden (geschätzte Kosten ca.
24.000,00€ bis 33.000,00 €).

Meisen gegen den  Eichenprozessionsspinner

Bereits in 2019 wird ein Versuchsprojekt in Kooperation mit dem NABU gestartet, bei dem
an ausgewählten Plätzen Vogelnistkästen aufgehängt werden sollen. In diesen, so hofft
man, sollen diverse Vogelarten einziehen, vornehmlich Meisenarten, die als natürliche
Fressfeinde des Eichenprozessionsspinner vor dem 3. Larvenstadium gelten. Der ZBH hat
diesbezüglich bereits 100 Vogelnistkästen besorgt.
Darüber hinaus wird der ZBH eine Eichenprozessionsspinnerfalle testen, welche die Tiere
mittels Hormonfalle in einen Beutel am Stamm der Eichen locken soll. Auch hier werden
erstmal ausgesuchte Bereiche testweise ausgewählt. Der Versuch wird von Mitarbeitern
des ZBH begleitet und ausgewertet.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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