Vorsicht Silvester!

Prost Neujahr, erstmal!
Nein, nein, sie haben Silvester nicht verschlafen. Aber: den Stadtspiegel quält eine Fürsorgepflicht für die lokalkompass-Freunde wie seine Leser. Und deshalb sieht er sich an dieser Stelle genötigt, mit einem Hallo-Wach-Ruf den stürmischen Wechsel zu 2012 auszukontern.
Denn seien wir mal ehrlich, Silvester sitzen wir alle im selben Boot - und um uns herum ein Tümpel voller Schampus, Bier und zahllos anderer verlockender Wässerchen, mit denen wir das alte Jahr vertreiben und das neue begrüßen. Ein aufopferungsvolles Ritual, das nicht selten bis an die Schmerzgrenze reicht. Und das alles bloß, um die Geister der nächsten zwölf Monate milde zu stimmen.
Ohne Flachs, die können mir gestohlen bleiben. Seit Jahr und Tag mache ich den Zenober mit, beuge mich als anständiger Staatsbürger der kollektiven Gesellschaftspflicht: Ich lass’ kein Glas unberührt, keinen Tropfen verkommen, baller’ mit - und das nicht nur was die Knaller hergeben -, halte uneigennützig für jeden meine Wange hin, der sie um Punkt Zwölf mit bierseligem Blick knutschen möchte.
Manche glauben anschließend, sie wären klassisch reingerutscht, hätten abgefahren reingeschunkelt, ordentlich reingefeiert oder sind gar erfolgreich reingeschlittert.
FALSCH!
Reingefallen nenne ich das, denn am Morgen kommen die Geister, die man die ganze Nacht rief, und die man besser hätte schlafen lassen sollen. Die tanzen dir dann den ganzen Tag auf dem Kopf herum, steppen ausgelassen zwischen deinen Schläfen und hauen dir mächtig auf deinen zerknitterten Scheitel. Welch ein Brauch, welch ein Jahresanfang.
Deshalb, liebe lokalkompass-Freunde und Leser: Prost Neujahr!

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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