Schnuckerzeug in Stinke-Stiefeln
Das mit dem Nikolaus ist so manchem nicht geheuer. Der Kollege mit der lustigen Zipfelmütze muss schon irgendwie die Kappe auf haben.
Dass er in einem signal-roten Bademantel mit einem keck-weißen Plüschrand herumflaniert - Respekt, traut sich auch nicht jeder mit auf die Straße -, ist ja seine Sache. Aber sein skurriles Faible, leckeres Schnuckerzeug in müffelnde Stiefel zu stecken, holla, da hört der himmlische Geschmack aber auf.
Darüber stolperte auch der hintersinnige Alexander. Der Sechsjährige fischte neben einer Hörspielcassette und einem Kartenspiel auch Fritten-Chips aus seinen Tretern heraus. Sein Lieblings-Knabberwerk.
Das allerdings warf fundamentale Fragen auf: „Wie kann der Nikolaus wissen, was mir am besten schmeckt?“
Eben, kann er nicht - und folgerte als scharfsinniger Logiker: „Das muss die Mama da reingelegt haben. Den Nikolaus gibt es gar nicht.“
Ein Satz wie ein Donnerhall.
Drumherum wurd’ die Luft dünn, die Familie rang hilflos nach Erklärungen. Doch unter dem kecken Pony des findigen Hobby-Schlaumeiers funkte es weiter: „Ne, die Mama würde nie in meine stinkigen Schuhe Essen legen. Das muss er doch gewesen sein.“
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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