Raucher-Fantasie: Ich denke meilenweit für einen Lungenzug

Rauchgeschwängerte Kneipen im diffusen Licht. Ach, waren das noch Zeiten, als man vor seinem Thekennachbarn eine Mauer aus Qualm aufbauen konnte. Und keinem, dem man nicht wollte, ins Gesicht sehen musste - oder konnte.
Man blieb unter sich - unter sich und seinem heißgerauchten Glimmstängel.
Eigentlich längst vorbei!
Seit genau drei Jahren soll die erqualmte Anonymität nur noch gelebte Geschichte sein. Kein überfüllter Aschenbecher, der seine einzigartige Duftmarke setzt und aus einer gemeinen Gaststätte eine Kultkaschemme mit Wohlgeschmack macht.
Denkste!
Das spektakuläre Qualm-Gesetz, das die Zigarette zur bedrohten Spezies machen sollte, ließ die grauen Zellen der Marler Wirte qualmen. Frei nach dem Motto: Ich denke meilenweit für einen Lungenzug. Und das wird sich nicht ändern. Auch wenn die Paragraphen-Reiter - wie angedroht - die Zügel weiter anziehen.
Denn der beißende Rauch verschwindet wohl niemals aus den Kneipen. Dafür heizen aber die angelegten Handschellen der Gesetzgeber die Fantasie der Raucher und ihrer Sympathisanten immer wieder aufs Neue an.
Auch ein gesunder Nebeneffekt...

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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