ExtraSchicht 2014 in der Metropole Ruhr – Eine Region erzählt sich in einer Sommernacht

Foto: Bild von der ExtraSchicht
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Am 28. Juni 2014 öffnet sich das Ruhrgebiet seinen Besuchern als Abenteuerland – lädt ein zu Reise, Aufbruch und Entdeckerlust. Die Verbindung von 500 Veranstaltungen und 50 unverwechselbaren Spielorten machen die ExtraSchicht einzigartig – so etwas gibt es weltweit kein zweites Mal in solcher Dichte, in solcher Ausdehnung, vor solcher Industriekulisse.

200.000 Besucher machen sich in dieser Nacht von 18 bis 2 Uhr auf den Weg zu ihrer ganz individuellen ExtraSchicht – 200.000 Möglichkeiten Orte und Erlebnisse zu kombinieren, 200.000 ExtraSchichten erlebbar in einer einzigen Nacht.

Geheimnisvolle Namen wie „Eisenheim“ locken ebenso zur Entdeckertour wie eine Fahrt an den Ostpol. 2.000 Künstler eröffnen in 20 Städten der Metropole Ruhr einen wogenden Reigen fantastischer und fantasievoller Erlebnisse. Poesie und Experiment, Schrilles und Berührendes, feine Miniaturen, mitreißende Knalleffekte und alle Nuancen dazwischen bieten einen dramaturgisch durchkomponierten Bilderbogen, der in einer einzigen Sommernacht die Erzählung des Ruhrgebiets umspannt.

Zuhause in Europa

Im Ruhrgebiet steckt Europa in jedem Winkel. Die Industriekultur des Ruhrgebiets ist stilprägend für eine ganze europäische Epoche. Mit Veranstaltungen zum diesjährigen Schwerpunkt „Zuhause in Europa“ macht die 14. ExtraSchicht diesen besonderen Zusammenhang sichtbar: Auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein wird die Straßentheaterkultur Europas mit internationalen Straßentheater- und Walkacts gefeiert. Die Jahrhunderthalle Bochum verwandelt sich in einen Fest.Spiel.Platz.Europa und wartet mit einem Programm vom Poetry-Jazz-Slam über Danse, Théâtre und Cirque Nouveau, literarische Fußballkultur und Europa Dancefloor bis zum Streifzug über europäische Plattenteller von Funkhaus Europa auf. Die Junge Szene Ruhr bringt Europa am LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum ganz weit nach vorne mit dem Thema „Urban Subculture. Junges Europa im Revier“ – am Start sind Urban Dance-Performances von Pottporus und Balkan Crossover-Rock mit der Band Zirkus. Europäische „Glanz-Lichter“ inszeniert auch der Ankerpunkt Lindenbrauerei in Unna – mit gewohnter Hingabe an die internationale Lichtkunst und zur ExtraSchicht auch mit einem „Lichtweg durch Europa“ u.a. mit der poetischen Licht- und Klanginstallation „Herbergen“ von Günter J. Schäfer. Im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg erforscht ein Bläser-Oktett der Duisburger Philharmoniker die Flüsse Europas auf den Spuren musikalischer Traditionen verschiedener Regionen und verbindet sie zu einer musikalischen Europareise. Die Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg „1914 – Mitten in Europa“ im Ruhr Museum in Essen, „Spurensuche 1914“ in der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen und die Sonderausstellungen „Stahl & Moral“ und „Front 14/18“ in der Henrichshütte Hattingen greifen aber auch die traumatischen und nachdenklich stimmenden Facetten eines „Zuhause in Europa“ auf.

Von A wie Amphitheater bis Z wie Zeche

Was in dieser Nacht zählt, sind nicht nur Inhalte, sondern auch deren Verbindung zu den einmaligen Locations, die die ExtraSchicht so besonders machen: „Wir freuen uns, dass wir immer wieder neue Standorte und Partner gewinnen können. Die Region zeigt beständig neue Facetten, die die Reise auch für Besucher von außerhalb mehr als lohnenswert machen. Die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt sind die Visitenkarte der Metropole Ruhr und die ExtraSchicht macht sie konzentriert in einer Nacht erlebbar“ meint Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH.

Einer dieser unverwechselbaren Orte ist die älteste Arbeitersiedlung Eisenheim in Oberhausen, die zum Dorffest einlädt. Passend dazu nimmt die Ruhrgebiets-Big-Band The Dorf das Publikum mit auf ein Jazzabenteuer, bevor die Combo Resistanzen2 mit ihrer Piraten-Spelunkenpolka das Dorf zum Hexenkessel macht. Vorher aber beschwört Karin Kettling den alten Geist der Siedlung mit „Beflügelndem Gesang“ und ihren Arbeiterliedern. Großstädtischer geht es am Innenhafen Duisburg zu, wo der Neubau des Landesarchivs NRW und das Kindermuseum Explorado erstmals ihre Pforten öffnen.

Fußball gehört unbedingt mit zur Ruhrgebietskultur und am geschichtsträchtigen Standort des rewirpowerSTADION laden die Bochumer Symphoniker unter der Leitung von Steven Sloane mit begleitenden Chören bei populärer Klassik und Fußballfangesängen zum Mitsingen ein. Daneben gibt es Lesungen und Talk mit Peter Neururer und Gästen. Der Ostpol des Ruhrgebiets in Bönen ist mit dem von Mischa Kuball zum „Yellow Marker“ inszenierten Lichtkunst-Turm immer eine Reise Wert – vor allem wenn er, wie in dieser ExtraSchicht-Nacht, sein stilles Leuchten um Alphornklänge von Waldfrevel, Sackpfeifenmusik von Duo Flamschen und Didgeridoo-Sounds von Thomas Gillmeister bereichert.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord begeht zur ExtraSchicht sein 20jähriges Jubiläum und lädt mit Live-Musik, Pyro- und Lasershow und einem extragroßen Feuerwerk zum Geburtstagfeiern ein. Der Gasometer Oberhausen führt mit der neuen Ausstellung „Der schöne Schein“ durch ein Kaleidoskop der Schönheit von Bildern und Skulpturen großer Meister, der Kulturort Depot in Dortmund zeigt mit der „World Press Photo14“ die weltbesten Pressefotografien, das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop feiert mit einer spritzigen Fontänenshow und einer Sonderausstellung das 100jährige Jubiläum des Rhein-Herne-Kanals, der Zukunftsstandort Ewald in Herten wartet auf mit einem Feuerwerk auf Champions-League-Niveau, während die Kokerei Hansa in Dortmund sich ganz digital auf einen Videowalk durch die Geschichte begibt. Tanz und Bewegung mit über 100 TänzerInnen aus ganz NRW stehen auf der Zeche Waltrop im Mittelpunkt und im Amphitheater des Nordsternparks Gelsenkirchen erwarten die ExtraSchicht-Besucher vier actionreiche Lasershows mit fliegenden Menschen im Laserfeuer.

Fest der Region

„Zur ExtraSchicht wird der Wandel der Metropole Ruhr lebendig. Die lange Nacht der Industriekultur zeigt eindrucksvoll, wie attraktiv und stark diese Region ist, wenn sie ihre Kräfte bündelt. Die Extraschicht ist aber auch ein Abend, an dem die Bürgerinnen und Bürger stolz sein können auf die Geschichte und herausragenden Leistungen dieser einst von Kohle und Stahl geprägten Region“, so Martin Tönnes, stellvertretender Regionaldirektor und Bereichsleiter Planung. Zum ersten Mal dabei ist das Urgestein der Ruhr-Kultur, die Ruhrfestspiele Recklinghausen. In der Halle König Ludwig 1/2 macht das Jugendsinfonieorchester Recklinghausen/Herten mit den Zuschauern eine musikalische Reise und die Zeitbänker von Grotest Maru finden poetische Bilder für die verrinnende Zeit. Urbane Künste Ruhr beteiligen sich mit dem Detroit-Projekt im Schauspielhaus und der Jahrhunderthalle Bochum und die Junge Szene Ruhr ist unter anderem im Dortmunder U mit Wohnzimmerclub und Greenbox-Studio sowie in der Zeche Carl mit jungen Designern und Künstlern beim Kreativmarkt am Start. Das Klavier-Festival Ruhr ist erstmals mit zwei Standorten vertreten und bietet sowohl mit dem bewährten KlavierMarathon in der Jahrhunderthalle Bochum als auch mit dem neuen Format JazzLine in der Henrichshütte Hattingen jungen Künstlern eine prominente Bühne.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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