Alternativlose Steuersenkung
Hört, hört: Alternativlos ist zwar nicht mein Wort zum Mittwoch, aber zum Unwort des Jahres ist alternativlos alternativlos gewählt worden.
Zugegeben: das war auf jeden Fall der Unsatz des Tages. Aber versuchen wir mal, der Wahl dieses Wortes auf die Spur zu kommen. Zumal es viele Ausdrücke gibt, die mir zumindest dazu alternativ einfallen würden.
Wie wär‘s zum Beispiel mit: Steuersenkung! Alternativ: Steuererhöhung! Das eine hat die Partei mit der alles Phrasen überschwemmenden Welle versprochen, das andere hat dieselbe Partei alternativlos mitbeschlossen. Das geht doch jedem Mitdenkenden runter wie Maschinenöl.
Ach, da wären wir ja schon beim nächsten Vorschlag: Maschinenöl, ein doller Stoff. Der ist eben nicht alternativlos zu verwenden, sondern - wie es uns ein tierischer Futterlieferant serviert hat - vielseitig benutzbar. Dioxin kann leider nicht mehr in die engere Auswahl kommen, werden wir seit Jahren in unterschiedlich hohen Dosen belastet.
Okay zum Thema: „Alternativlos“ wurde gewählt, weil die Polit-Protagonisten damit ausdrücken wollen, dass es keine Alternative zu ihren politischen Entscheidungen gibt. Ups, da fällt mir aber eine ein: Wahlen bieten immer Alternativen. Das ist allerdings alternativlos.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.