White-Horse-Theatre an der Willy-Brandt-Gesamtschule
„The slug in the shoe“ – Was?! Schnecke im Schuh?! Das ist ja widerlich! Aber genau das ist die Absicht von Megan und Luke aus dem gleichnamigen Theaterstück des englischsprachigen White-Horse-Theatres, das am Freitag vor der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse in der Willy-Brandt-Gesamtschule gastierte.
Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen verkürzten sich die Zeit bis zur Zeugnisausgabe mit dem englischsprachigen Theaterstück, das thematisch an die Lebenswirklichkeit vieler Kinder anknüpft: alleinerziehende Mutter lernt alleinerziehenden Vater kennen. Die Mutter Nina wohnt mit ihrer 13jährigen Tochter Megan neben Jack, der einen ebenfalls 13jährigen Sohn Luke hat. Nina und Jack kommen sich zufällig näher und den beiden Kindern, die sich gar nicht leiden können – wer mag in dem Alter schon das andere Geschlecht? –, sehen die Gefahr auf sich zukommen, Bruder und Schwester zu werden. Das geht natürlich gar nicht und die beiden versuchen durch allerlei Widerlichkeiten, die die jungen Zuschauer höchst erfreuten, auseinanderzubringen. Die Vortäuschung einer ansteckenden Krankheit ist da noch das geringste Übel, das die beiden sich einfallen lassen, um den bevorstehenden Kuss zu verhindern. Megan und Luke steigern sich von zu Mal zu Mal, benutzen Stinkbomben und ein Furzkissen, womit die Theatertruppe die Lacher auf ihrer Seite hatte. Später tauschen sie den Wein gegen Essig und die Schokosauce gegen Pfeffersauce. Höhepunkt ist die Schnecke in Ninas Schuh, die die Situation eskalieren und die beiden Erwachsenen im Streit auseinandergehen lässt. Aus Wut schließt Nina ihre Wohnung ab, ohne zu ahnen, dass ihre Tochter sich noch bei den Nachbarn befindet. So muss Megan also bei Luke übernachten, was ihrer Freundschaft jedoch sehr hilft. Dort wird sie am nächsten Morgen von ihrer Mutter und von Jack entdeckt. Inspiriert von der Freundschaft ihrer Kinder versuchen die beiden Erwachsenen ihre Beziehung zu beleben und küssen sich schließlich. Luke und Megan müssen die Situation wohl oder übel akzeptieren, aber so schwer fällt ihnen das Ganze am Schluss gar nicht mehr.
Die Fünft- und Sechstklässler waren begeistert von dem Stück. „Ich konnte alles verstehen!“, war die einhellige Meinung. Hinterher wurden die Schauspieler nach Autogrammwünschen und gemeinsamen Fotos bestürmt und Fragen auf Englisch gestellt. Da war das bevorstehende Zeugnis so gut wie vergessen.
Autor:Kira Bennarend aus Marl |
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