Warum ?
Diese Gartenblumen möchte ich den 21 Opfern der Loveparade-Tragödie widmen.
Das, was am Samstag in Duisburg geschehen ist, macht mich immer noch extrem fassungslos und tieftraurig. Ich kann es kaum mit Worten beschreiben. Ich fühle mich schlichtweg krank.
Warum nur ?
Warum musste das passieren ? Bochum und Gelsenkirchen hatten wohlweislich die Durchführung der Loveparade 2009 abgelehnt - weil es diesen Städten klar war, dass dort einfach keine geeigneten Plätze für ein derartiges Mega-Event zur Verfügung standen.
In Dortmund hatte es bereits während der Loveparade 2008 ein massenhaftes Gedränge am Hauptbahnhof gegeben, über das seinerzeit im Onlineportal westen.de berichtet wurde.
War es eine fatale Mischung aus kommerzieller Profitgier und Ignoranz von Seiten der Verantwortlichen (Veranstalter / Behörden), die letztendlich ins Desaster führte ? Es war doch vorauszusehen, dass die Raver des Techno-Music-Festes anders reagieren würden als beispielsweise Besucher eines Kirchentags.
Weshalb diese Planungsmängel, diese logistische Ahnungslosigkeit ?
Auch mein Sohn Arndt hatte ursprünglich vorgehabt, mit einem Freund zur Loveparade zu fahren. Da jedoch am Samstag seine drei Rollstühle allesamt Funktionsstörungen aufwiesen und er sich auch nicht hundertprozentig wohlfühlte, schaute er sich dann schließlich nur die Übertragung im WDR an. Dem Himmel sei Dank.
Ich sagte am frühen Samstag Nachmittag, Stunden vor der Katastrophe, zu meinem Mann : "Was für ein Glück, dass die Rollstühle nicht in Ordnung sind - ich hätte Angst gehabt, wenn Arndt dorthin gefahren wäre."
Er (Student der Ruhruni Bochum) nimmt nämlich trotz seiner Schwerbehinderung ausgesprochen gern an Großveranstaltungen teil, zum Beispiel Kölner oder Düsseldorfer Karneval, Großfeuerwerke, Kirmes usw.
Bei der Kulturhauptstadt-Feier auf der A 40 am vorletzten Sonntag war ja sogar unsere gesamte Familie vertreten, wenn auch an verschiedenen Orten.
Mein Gott - wie nahe beieinander liegen doch Freud und Leid in diesem Leben !
Am 18. Juli das Jubelfest des "Still-Lebens" auf dem Ruhrschnellweg, mit drei Millionen fröhlichen Besuchern.
Am 24.Juli dann die Apokalypse. Totentanz statt Techno Dance.
Noch immer bin ich fassungslos.
Autor:Rena Schröder aus Recklinghausen |
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