Vortrags- und Diskussionsabend über die Raumideen des Architekten Hans Scharoun
Der Architekt Hans Scharoun (1893-1972) entwickelte seine fließenden Raumfolgen stets mit Blick auf den Menschen. Wie seine Bauten heute erlebt werden, wie seine Kultur- und Bildungsbauten bis heute inspirieren, will am Montag (17.6.) um 19 Uhr ein Vortrags- und Diskussionsabend erhellen, zu dem die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur ins LWL-Landeshaus in Münster einlädt.
Den Rahmen bildet die aktuelle Ausstellung "Scharoun. Sieben Modelle", die noch bis zum 22. Juni im Landeshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen ist.
Der Architekt Hendrik Reinhold, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege und Historische Bauforschung der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, wird an dem Abend sprechen. Mit seiner kürzlich abgeschlossenen Doktorarbeit hat Reinhold den Versuch unternommen, die räumlichen Qualitäten im Werk von Hans Scharoun anhand der mess- und eindeutig bestimmbaren Faktoren systematisch und nachvollziehbar herauszuarbeiten. Sein Vortrag will auch einen Einblick in das komplexe Zusammenspiel von Maßstäblichkeit, Geometrie, Proportion, Material, Konstruktion, Licht, Akustik und Symbolik in Hans Scharouns Bauten geben.
In einem Podiumsgespräch werden auch Nutzende der drei die Scharoun-Bauten in Westfalen zu Gast sein: Heinrich Behrens von der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen, Bianca Bohr und Markus Heck von der Scharounschule in Marl und Tom Tritschel, Pfarrer an der Johanneskirche in Bochum.
Die Ausstellung
zeigt Ergebnisse eines Forschungsseminars an der RWTH Aachen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Raabe und Hendrik Reinhold haben Studierende sieben bedeutende Bauten des Architekten vermessen und dokumentiert. Neben der Philharmonie und der Staatsbibliothek in Berlin, dem Theater in Wolfsburg und dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven werden auch alle drei Scharoun-Bauten in Westfalen als Modelle gezeigt: die Schulgebäude in Lünen (1956-1962) und Marl (1964-1970) sowie die Johannes-Kirche in Bochum (1965-1967).
Im Zentrum stehen großformatige Schnittmodelle aus Birkenholz, deren Schnittkanten jeweils beispielhaften "Raumdurchwegungen" folgen. Die Ausstellung ist wochentags von 8.30 bis 18 Uhr im Lichthof des LWL-Landeshauses in Münster zu sehen. Zusätzlich öffnet sie an den Samstagen 8. und 22. Juni jeweils um 14 Uhr für eine Führung mit dem Architekten Stefan Rethfeld.
Der Eintritt zur Ausstellung und allen Veranstaltungen ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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