"Venite! - Angetreten!" Legionäre schlagen ihre Zelte auf der Römerbaustelle Aliso auf

Das römische Feldzeichen wird gehisst und militärische Formationen eingeübt.
Foto: LWL/ P. Jülich
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  • Das römische Feldzeichen wird gehisst und militärische Formationen eingeübt.
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Ab Juni gibt es viel zu erleben im LWL-Römermuseum in Haltern am See. Von Donnerstag bis Sonntag (3. bis 6.6.) schlägt die 3. Kohorte der 19. Legion aus Bergkamen ihre Zelte auf der Römerbaustelle Aliso auf. Gemeinsam mit den Rekruten des LWL-Römermuseums zeigen sie ihr Handwerk und geben Einblicke in das Leben im Römerlager an der Lippe vor 2.000 Jahren.

Wie lebte ein römischer Legionär?

Welche Waffen trug er bei sich und was gab es zu essen? All das können die Besucher:innen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) am ersten Juni-Wochenende (3. bis 6.6.) miterleben. Dann halten die römischen Legionäre Einzug auf der Römerbaustelle Aliso. Mit im Gepäck haben sie neben ihrer militärischen Ausrüstung auch Alltägliches wie Kochgeschirr und Möbel. Tagsüber mahlen sie Mehl, abends kochen sie römische Gerichte. Geschlafen wird im Zelt - ganz genau wie bei den echten Legionären. Natürlich trainieren sie auch für die kommende Saison, in der, wenn es Corona zulässt, wieder viele Auftritte auf die Legio XIX Cohors III warten. Den Gästen stehen sie dabei Rede und Antwort rund um den Alltag römischer Legionäre in Westfalen. Auf Einhaltung der Sicherheitsabstände und Hygienevorgaben wird geachtet.

Marsch- und Kampf-Formationen

Vormittags üben die Legionäre in leichter Dienstkleidung ¬- also Tunika, Gürtel und Helm -verschiedene Marsch- und Kampf-Formationen. Die Legio XIX studiert Taktiken ein, die sie bei zukünftigen Auftritten präsentieren wird. Dazu gehören die Abwehr feindlicher Reiter, die letzte Verteidigung des Feldzeichens und die berühmte "Schildkröte". Bei dieser Formation umgibt sich eine Gruppe von Soldaten zu allen Seiten hin dicht mit ihren Schilden und schützt sich so vor starkem Beschuss.

Brettspiele und Würfelbecher

An den Nachmittagen wird das Training noch anspruchsvoller: Die Legionäre wiederholen die Übungen, diesmal aber in voller Rüstung mit schwerem Kettenhemd. Über 30 Kilogramm wiegen Ausrüstung und Bewaffnung. Die Darstellung eines römischen Legionärs erfordert eine gute Kondition.
Auch nach dem Dienst haben die Soldaten noch gut zu tun: Sie pflegen ihre Waffen, reparieren die Ausrüstung oder nähen Ledertaschen. Erst anschließend beginnt der Feierabend mit Brettspielen und Würfelbechern.
Die Römerkohorte aus Bergkamen beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Zeit des Kaisers Augustus und den Römerlagern an der Lippe. 20 Mitglieder unter der Leitung des Centurio Quintus Varius alias Wolfgang Hoffmann demonstrieren und leben in ihrer Freizeit den römischen Alltag in der Region rechts des Rheins.

digitale Führungen

Weitere digitale Führungen und ein Vortrag stehen im Juni auf dem Programm: Dann kehren auch die "Römer Checker" zurück ins LWL-Römermuseum. An den Wochenenden und an Fronleichnam (3.6.) stehen sie in der Dauer- und Sonderausstellung für Fragen bereit. Führungen durch die "Schatzkammer der Caesaren" und eine Schnitzeljagd über die Römerbaustelle Aliso finden weiterhin nur digital statt. Anlässlich der Europäischen Archäologietage am Samstag (19.6.) zeigt die kostenlose Live-Online-Führung "ArchäoWie" parallel im LWL-Römermuseum und im LWL-Archäologiemuseum in Herne, wie die Profis ausgraben.

 Welt der Römer

In die "Fabelhafte Welt der Römer" geht es für Familien und Kinder ab sechs Jahre in einer interaktiven Live-Online-Führung durch die Sonderausstellung "Aus der Schatzkammer der Caesaren" am Sonntag (6.6.) um 14 Uhr. Hier wimmelt es von prächtigen Edelsteinen von fantastischen Tierwesen und bedeutenden Kaisern. In einer Spurensuche gehen große wie kleine Besucher:innen den Geheimnissen der Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt auf den Grund. Material wird den Teilnehmer:innen vorab per E-Mail zugesandt. So erleben sie die Farbenpracht der antiken Schmucksteine von Zuhause.

digitale Schnitzeljagd

Bei der digitalen Schnitzeljagd am Sonntag (13.6.) um 14 Uhr geht es für Familien, Erwachsene und Kinder ab 10 Jahre auf Spurensuche über die Römerbaustelle Aliso. Ausgestattet mit dem Smartphone nehmen die Museumspädagog:innen des LWL-Römermuseums die Besucher:innen per Videokonferenz mit über das Außengelände mit Westtor und Holz-Erde-Mauer. Vor jeder Führung erhalten die Teilnehmer:innen per E-Mail eine Schatzkarte. Diese soll während der Führung ausgefüllt werden. Gesucht sind verschiedene Begriffe, die schließlich zu einem Schatz führen.

Europäischer  Archäologietag

Am Samstag (19.6.) erwartet die Besucher:innen anlässlich der Europäischen Archäologietage jeweils um 11 und 14 Uhr ein ganz besonderes Programm. Gemeinsam mit dem LWL-Museum für Archäologie in Herne gehen die Museumspädagog:innen in einer kostenlosen Live-Online-Führung der Frage nach, welche Methoden und Werkzeuge die Archäolog:innen bei ihrer Arbeit nutzen. In der Führung "ArchäoWie. So gräbt ein Profi" geht es für die Besucher:innen in einer Live-Online-Schaltung parallel durch die Dauerausstellungen in Herne und in Haltern am See.

Römerschatz

Eine spannende Geschichte erwartet Familien mit Kindern ab zehn Jahre bei der digitalen Führung "Jäger des verlorenen Römerschatzes" am Sonntag (20.6.) um 14 Uhr. Erst werden die Edelsteine aus der Schatzkammer der Caesaren auf abenteuerliche Weise geraubt, dann tauchen sie auf Umwegen wieder auf. Pech ist nur, dass die Prunksteine zerbrochen sind. Im Format einer Videokonferenz machen sich die Teilnehmenden ans Werk und fügen von Zuhause die Schätze wieder zusammen. Das Material dafür wird ihnen vorab per E-Mail zugesandt. So werden die Teilnehmenden selbst zu Edelsteinexpert:innen. Die Führung ist kostenfrei.

Schatzkammer der Caesaren

Am Sonntag (20.6.) um 17 Uhr hält Prof. Dr. Klaus Scherberich im Rahmen der Sonderausstellung "Aus der Schatzkammer der Caesaren. Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt" den Vortrag "Politik in Edelstein". Die antiken Gemmen beeindrucken nicht nur durch ihre Farbenpracht, sie erzählen auch Geschichten über Macht, Herrschaft und Intrigen. Scherberich arbeitet an der RWTH Aachen am Lehrstuhl für Alte Geschichte. Der Vortrag ist live auf dem YouTube-Kanal des LWL-Römermuseums zu sehen und kostenfrei.

Am Sonntag (27.6.) um 14 Uhr geht es bei der digitalen Themenführung "Glanz und Gloria" für Erwachsene durch die Sonderausstellung "Aus der Schatzkammer der Caesaren. Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt". Mit viel Prunk und Protz verkündet die kaiserliche Familie ihren absoluten Herrschaftsanspruch über das Römische Reich. Farbenprächtige Edelsteine erzählen in der "Schatzkammer der Caesaren" fesselnde Geschichten über Mythen und Macht. Auch heute inszenieren sich Adelsfamilien mit einer vergleichbaren Medienwirksamkeit.

museumspädagogisches Team

Während der gesamten Dauer der Live-Online-Führungen steht den digitalen Besucher:innen ein museumspädagogisches Team zur Seite. Ausgestattet mit einer Kamera übertragen sie die Sonder- bzw. Dauerausstellung oder die Römerbaustelle Aliso live auf das Smartphone, Tablet oder den Computer. Die Museumspädagog:innen stehen so während der gesamten Tour in direktem Austausch mit den Teilnehmenden. Alle Führungen werden über die Internetplattform Zoom durchgeführt.

Preise

Die digitalen Führungen kosten vier Euro pro Person. Am Samstag (19.6.) und Sonntag (20.6.) sind die Europäischen Archäologietage. Dann sind alle digitalen Führungen kostenfrei.

Hier geht es zum Online-Ticketshop: https://shop.ticketpay.de/organizer/T029P8UP/calendar. Um Anmeldung vorab wird gebeten.

Eine Anmeldung für die digitalen Führungen ist ab sofort ebenfalls ausschließlich online möglich unter: https://shop.ticketpay.de/organizer/EZY3VATB?view=grid.

Anmeldungen für die kostenlose Live-Online-Führung "ArchäoWie. So gräbt ein Profi" mit dem LWL-Archäologiemuseum in Herne am Sonntag (18.5.) werden ab sofort per Telefon unter: 02323-94628-0 oder per E-Mail an: empfang-archaeologiemuseum@lwl.org angenommen.

Die Teilnehmerzahl pro Führung ist auf 20 Personen begrenzt. Das Programm dauert jeweils zirka eine Stunde. Weitere Termine sind individuell buchbar. Die Kosten für eine Gruppenführung betragen 50 Euro, für eine Familienführung 30 Euro.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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