Tag des offenen Denkmals am 14.09.2014 in der Orangerie Herten

Tag des offenen Denkmals September 2012 | Foto: Förderverein Orangerie Herten e.V.
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Auch in diesem Jahr ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter dem Motto "Farbe" zum "Tag des offenen Denkmals" auf.
Auch in diesem Jahr wird der Förderverein Orangerie aus diesem Anlass mit einen Infostand vor der -leider verschlossenen- Orangerie im Hertener Schlosspark vertreten sein, um für sein Ziel, den Wiederaufbau der Orangerie, zu werben.

Denkmale spielen eine wichtige Rolle in der Erfahrungswelt eines jeden Menschen. Sie prägen unsere tägliche Umgebung – oftmals auf so selbstverständliche Weise, dass wir uns darüber erst bewusst werden, wenn plötzlich etwas verändert oder sogar entfernt wird. Nicht nur als Kunstschätze, sondern auch als Zeugnisse früheren Lebens, Arbeitens und Handelns sind historische Bauten und Stätten für das Verständnis der heutigen Zeit von großem Wert.

Denn: Wer die Vergangenheit versteht, der kann die Zukunft besser gestalten.
 

Machen wir also die Rettung der Orangerie zur ersten Bürgerpflicht!
 Im Förderverein Orangerie Herten e.V. sammeln sich Bürger, die den Wert der Orangerie als identitässtiftenden Ort erkannt haben. So wie das Schloss bereits untrennbar mit Herten verbunden ist, so sind Schloss und Orangerie eine architektonische Einheit, die es wieder herzustellen gilt.

Orangerie Herten

Gesicherte Ruine, erbaut 1725 vom Grafen Bertram von Nesselrode-Reichenstein nach französischem Vorbild, gehört zum Ensemble Schloss Herten und dem Tabakhaus. Wasserschloss und Schlosspark sind restauriert. Es besteht die Absicht, die Orangerie wieder aufzubauen.

Öffnungszeiten am 14. September 2014
10:30 – 17:00 Uhr

 
Als kleine Stärkung:
Kaffee und Waffeln mit heißen Kirschen
 
Ausstellung
Bilderausstellung und Druckverkauf der Künstlerin Cornelia Cintosun.
 
Musikalische Begleitung
Margarete Gursch begleitet Sie mit volkstümlichem, deutschem und französischem Liedgut durch den Tag.
 
Der Erlös ist für den Wiederaufbau.
Darstellung der Geschichte und des geplanten Wiederaufbaus werden präsentiert, ein Modell der alten Orangerie wird gezeigt.
 
Führungen
Führungen nach Bedarf durch den Vorstand Förderverein Orangerie

Geschichte der Orangerie

Graf Bertram von Nesselrode- Reichenstein ließ 1725 nach französischem Vorbild gegenüber der Nordseite des Schlosses in ca.170 m Abstand eine Orangerie errichten.
Mit den Maßen von 35 m Länge, 10 m Breite und 8,50 m Höhe sollte sie nicht nur eine der größten Orangerien in der Region werden, sondern verziert durch eine Dachballustrade aus Baumberger Sandstein mit 12 fast lebensgroßen Figuren aus der griechischen Mythologie auch eine der prächtigsten.

Innenraum der Ornagerie

Die Figuren waren schon vorher von dem berühmten Münsteraner Bildhauer Johann Mauritz Gröninger - Ursprünglich für die Ausstellung im Barockgarten - angefertigt worden.
Darstellungen des flämischen Hofmalers Renier Roidkin haben das Gegenüber von Schloss und Orangerie in zahlreichen Stichen den einflussreichen Herrschern der damaligen Zeit und der Nachwelt bekannt gemacht.
Nach 1815 war hier eine der bedeutendsten Kameliensammlungen Europas zur Überwinterung eingestellt.
Der Zerfall der Orangerie begann Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Während der Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen wurde die Orangerie durch die Soldaten zweckentfremdet und verwüstet.
Starke Bergsenkungen ab den vierziger Jahren und der natürliche Verfall beschleunigten die Zerstörung des Gebäudes. Im Zuge der Schlosssanierung 1974 flossen ca. 150.000 DM in die Orangerie. Diese reichten aber nur für die Sanierung der Südmauer und einer neuen Betonbodenplatte aus. Aufgrund mangelnder Nutzungsmöglichkeiten wurden die Sanierungsmaßnahmen kurzerhand eingestellt.
Die Figuren wurden Mitte der 70er Jahre gesichert und untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um Abgüsse und nicht mehr um die Originalfiguren handelte. Diese wurden vom LWL in Kisten verpackt zum Europäischen Klostermuseum Dalheim gebracht und dort eingelagert.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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