Skulpturen und Sommerausstellung in Marl
Summertime und Sculptural Crossing im Museum
Kaum jemand wird extra wegen der Kunst nach Marl fahren - vor allem, weil kaum jemand das Skulpturenmuseum kennt, aber auch wegen der recht randständigen Lage und wegen des Rufs, der Marl vorauseilt.
Um es vorwegzunehmen: Marl hält alles, was der Ruf verspricht.
Aber genau dies ist ein Grund, dort hinzufahren oder besser: Es gibt viele Gründe, Marl und seine Skulpturen zu besuchen.
- Als Ziel einer Radtour ist Marl ideal. Emscherweg oder Rhein-Herne-Kanal liegen nicht weit entfernt und lassen sich für die Ost-West-Anbindung nutzen. Außerdem ist Marl auch kaum zu Fuß erkundbar.
- Marl-Mitte ist in aller Schrecklichkeit und trotz der vielen Absperrzäune einen Besuch wert! So etwas gibt es kaum woanders zu sehen. Marl Mitte mit dem Marler Stern ist als Reißbrettstadt eine komprimierte Ausprägung der Nachkriegsstädteplanung. Und ein randständiges Highlight in der Provinz, ein "Little Brasilia" sozusagen. Mehr dazu hier.
- Auch die anderen 'Stadtteile', eigentlich eigenständige, wenn auch zersiedelte und manchmal vom Bergbau zerstörte Dörfer lohnen zumindest eine Durchfahrt per Rad: Marl-Hüls (eine kleine Stadt), Marl-Hamm, der Erzschacht nahe Marl-Mitte.
- Der Skulpturenpark hat sein Zentrum zwar in Marl-Mitte, aber es gibt weitere auf dem Hauptfriedhof und in Marl-Hüls, im Umfeld des Ausweichquartiers in der Martin-Luther-King-Schule und auf dem Gelände der ehemaligen Paracelsus-Klinik.
- Am Sonntag, 14. Juli 2024, ab 15:30 Uhr, gibt es Führungen - je nach Geschmack drinnen im Pavillon in Marl-Hüls oder draußen im Skulpturenpark.
- Die Sammlung ist derzeit nach Münster ausgelagert und wartet auf das neue Museum Marschall 66, das 2026 fertig werden soll.
Im Ausweichquartier in Marl-Hüls gibt es aber immer Ausstellungen.
Sculptural Crossing
Derzeit sind in Marl-Hüls in drei Räumen drei Installationen einer polnischen Künstlerin, eines deutschen und eines ukrainischen Künstlers zu sehen. Die Installation von Gereon Krebber ist größtenteils eine Zweitverwertung einer Ausstellung an der Wupper. Ein schönes Bild ist der schwarz-weiße Raum von Agata Michowska.
Interessant ist die ukrainische Installation von Danylo Halkin: ein Bild wie eine gefrorene Bombenexplosion, das auf den ersten Blick wie ein Kommentar auf den russischen Überfall auf die Ukraine wirkt, tatsächlich aber die bewusste Zerstörung russisch-sowjetischer Hinterlassenschaften und Kultur in der Ukraine seit deren Unabhängigkeit 1991 im Zuge der "Ukrainisierung" thematisiert.
- Eine ausführliche Besprechung findet sich hier.
Infos zum Skulpturenmuseum Marl
- Adresse / Kontakt: Skulpturenmuseum Marl, Ausweichquartier an der Martin-Luther-King Schule, Georg-Herwegh-Straße 63-67, 45772 Marl-Hüls, skulpturenmuseum@marl.de, Tel. 02365 992257.
- Anfahrt / ÖPNV: Am besten als Radtour gen Münsterland planen.
Marl insgesamt ist sehr schlecht per ÖPNV angebunden: Zum Ausweichquartier des Skulpturenmuseums geht nur die Buslinie 220 von Recklinghausen Hbf, Marl-Bahnhof Sinsen und dem S-Bahnhof Marl-Mitte, Haltestelle: Georg-Herwegh-Straße.
Nach Marl-Mitte kommt man mit der S9 von Haltern oder Essen, nach Marl-Sinsen mit der RB42 und RB41. - Öffnungszeiten Ausweichquartier mit der Ausstellung Sculptural Crossing: Di-Fr 11-17 Uhr, Sa, So, feiertags 11-18 Uhr.
- Der Skulpturenpark ist frei zugänglich.
Eine Liste der Kunstwerke gibt es bei Wikipedia.
Gut ist auch die interaktive Karte. - Eintritt frei.
- Führungen: Führungen im Pavillon der Martin-Luther-King-Schule in Marl-Hüls jeden Sonntag um 15:30 Uhr.
Führungen zu den Skulpturen im Raum Marl-Mitte: Jeden Sonntag 15:30 Uhr in Marl-Mitte, Treffpunkt Revolver-Skulptur am Creiler Platz.
Anmeldungen: Skulpturenmuseummarl@gmail.com.Kunstführung in Marl-Hüls - Website Skulpturenmuseum Marl.
Autor:Vera Kriebel aus Dortmund-West |
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