Stimmungsvolle Kräuterweihe und Marias Sternenkrone
Der Duft frisch gepflückter Kräuter empfing die Besucher der diesjährigen Kräuterweihe schon vor dem Europäischen Friedenshaus: Pfefferminze, Maggikraut, Petersilie und eine bunte Mischung vieler Heilkräuter verströmten üppig ihre Aromen und warteten auf den Segen, den Pastor Klemens Emmerich von der Gottesmutter Maria erbat. Zum Fest Maria Himmelfahrt lässt der Heimatverein einen alten Brauch aufleben – und eine große Zahl von Gläubigen besuchte die diesjährige Zeremonie.
Auch Petrus schickte seinen Segen
Unter freiem Himmel sollte feierliche Zeremonie sein. Petrus öffnete jedoch seine Pforten und schickte eine ganz andere Art von Segen vom Himmel: es regnete Bindfäden. Das THW hatte rechtzeitig ein großes Zelt für die Gottesdienstbesucher aufgestellt. Schon lange vor Beginn der Weihe strömte nicht nur der Regen, sondern auch die Gläubigen. Im Kirchenzelt wurden die Plätze rar und man rückte eng zusammen. Wer einen Garten hat, brachte Kräuter mit. Für die anderen Besucher hatten die Mauerspechte um Horst Zachau frische Kräuter geerntet. Die meisten waren in der Kräuterschnecke gewachsen, die am Friedenshaus steht. Barbara Wiethoff-Osemann und Kathrin Hofmann vom Heimatverein banden aus den Pflanzen handliche Sträußchen, die während der Messe gesegnet wurden. Dabei lebt ein vergessener Brauch wird wieder auf: über Jahrhunderte hinweg wurden zum Fest Maria Himmelfahrt Kräuter gesegnet. Bei diesem Brauch soll Gott gedankt werden, dass er den Menschen mit den Kräutern der Felder, Wiesen und Wälder Mittel gegen viele Krankheiten gegeben hat. Gleichzeitig versucht man, mit dem Segen Gottes die heilende Kraft der Kräuter zu stärken.
Marias Sternenkranz in der Europafahne
Dass zur Kräuterweihe die Europafahne am Friedenshaus wehte, war kein Zufall. In seiner Predigt ging Pastor Emmerich auf eine inoffizielle Interpretation der zwölf Sterne in der Fahne ein: der blaue Hintergrund verweist auf die Farbe des Himmels und die zwölf Sterne sind das Symbol der Vollkommenheit und Vollständigkeit. Auch gibt es die Deutung, dass die Sterne in der Fahne dem Sternenkranz Mariens nachempfunden sind (Offenbarung des Johannes 12,1).
Wenn auch das Wetter nicht vollkommen war, so war es doch die musikalische Begleitung des Gottesdienstes. Aus dem Friedenshaus heraus musizierte der Bläserchor der Auferstehungskirche. Unter der Leitung von Martin Rommelfanger interpretierten die Musiker die Kirchenlieder und konnten die Gläubigen mit einer ganz besonders stimmungsvollen Kirchenmusik begeistern.
Wiedersehen im nächsten Jahr
Am Ende des Gottesdienstes sparten die Besucher nicht mit Applaus für alle, die die diesjährige Kräuterweihe ermöglicht hatten. Peter Hofmann, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, sprach gleich die Einladung zur Kräuterweihe 2011 aus: „Wir sehen uns alle am 15. August 2011 hier vor dem Europäischen Friedenshaus wieder.“
Autor:Peter Hofmann aus Marl |
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