Spurensuche nach jüdischem Leben startet - mediale Spurensuche
Überraschend groß ist trotz den Herausforderungen der Corona-Pandemie das Interesse von Schulen sich an dem Medienprojekt "Jüdisch hier - mediale Spurensuche in Westfalen" zu beteiligen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat aus den eingegangenen Bewerbungen jetzt 25 Projektgruppen ausgewählt. Im Rahmen von medienpädagogisch begleiteten Projektgruppen bietet das Projekt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das jüdische Leben im eigenen Ort zu entdecken und in Medienprodukten zu dokumentieren.
Spurensuche nach jüdischem Leben
25 schulische und außerschulische Projekte können sich mit Unterstützung des LWL-Medienzentrums auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Westfalen begeben. Dabei zeichnet sich eine Vielfalt von Ideen, Schulformen sowie eine große regionale Bandbreite ab. Von Bochum im Ruhrgebiet bis Beverungen an der Weser, von Gronau an der niederländischen Grenze bis Attendorn im Sauerland werden sich Kinder und Jugendliche mit dem Judentum gestern und heute in Westfalen beschäftigen. Neben Gymnasien, Real- und Sekundarschulen gehören auch Berufskollegs, Förderschulen, außerschulische Bildungseinrichtungen und eine Grundschule zu den ausgewählten Projektschulen.Kontakt zu jüdischen Gemeinden vor Ort
Auch thematisch decken die Ideen eine große Bandbreite ab. "Die Gruppen haben sich mit vielen tollen Ideen bei uns gemeldet. Dass das Thema trotz Pandemie und Distanzunterricht auf so viel Interesse stößt, ist ein gutes Zeichen", sagt Projektkoordinatorin Marita Bräker. "Besonders freut mich dabei, dass es viele Projekte gibt, die den Bezug zum aktuellen und heutigen jüdischen Leben herstellen." Mehrere Schulen suchen den Kontakt zu jüdischen Gemeinden vor Ort, beschäftigen sich mit der örtlichen Synagoge und führen Interviews mit Jugendlichen und weiteren Angehörigen der Gemeinde. Andere Gruppen zeichnen eine Graphic Novel oder nehmen ein Radiofeature zum Leben eines jüdischen Stadtbewohners auf. Weitere Schüler:innen erstellen einen virtuellen Stadtrundgang mit der App Biparcours von Bildungspartner NRW oder drehen einen Kurzfilm zur aktuellen Antisemitismus-Problematik.
Die Ergebnisse der Recherche dokumentieren die Gruppen in Medienprodukten wie Videos, Hörspielen oder Fotostrecken. "So sollen mediale Eindrücke aus ganz Westfalen zu jüdischem Leben entstehen, die auf der Projektwebsite http://www.juedischespuren.lwl.org sowie einem Instagram-Kanal gesammelt und präsentiert werden", erläutert Bräker.
mediale Spurensuche
Das Projekt "Jüdisch hier - mediale Spurensuche in Westfalen" ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V." mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert. Gemeinsam mit dem Verein fördert auch die LWL-Kulturstiftung das Projekt als eines von 24 Projekten im Rahmen des Förderschwerpunktes "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland".
Von April 2021 bis April 2022 haben die Projektgruppen Zeit, ihre Ideen umzusetzen. Unterstützt werden sie dabei von zahlreichen Bildungspartnern in Westfalen wie Archiven, Gedenkstätten, Museen, jüdischen Gemeinden und Initiativen. Zur praktischen Anleitung bei der Gestaltung der Medienprodukte stehen eine Reihe von kommunalen Medienzentren bereit. Wann die Projekte anlaufen, entscheidet jede Gruppe selbst. Einige Gruppen wollen direkt nach den Osterferien starten.
Schulen und außerschulische Projektgruppen, die am Projekt "Jüdisch hier - mediale Spurensuche in Westfalen" teilnehmen
Attendorn, Rivius Gymnasium
Beverungen, Gymnasium Beverungen
Bochum, Neues Gymnasium Bochum
Bochum, Else-Hirsch-Schule
Bochum, Grundschule Auf dem Alten Kamp
Bochum, Hildegardis-Schule Bochum
Bönen, Marie-Curie-Gymnasium
Borken, Montessori Gesamtschule
Coesfeld, Städtisches Heriburg-Gymnasium Coesfeld
Detmold, Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
Dortmund, Max-Born-Realschule
Dortmund, Immanuel-Kant-Gymnasium
Gelsenkirchen, Schalker Gymnasium Gelsenkirchen
Gladbeck, Heisenberg-Gymnasium
Gronau, Verbundprojekt: Eine übergreifende Projektgruppe aus vier Schulen (Gesamtschule Gronau / Euregio Gesamtschule Epe / Fridtjof-Nansen-Realschule / Werner-von-Siemens-Gymnasium)
Hagen, Wilhelm-Busch-Schule Hagen
Hamm, Märkisches Gymnasium Hamm
Herten, Achtenbeckschule
Iserlohn, Friederike-Fliedner Berufskolleg
Lemgo, Realschule Lemgo
Münster, Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium
Steinheim, Städtisches Gymnasium Steinheim
Verl, Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e.V. - Droste-Haus
Werne, Marga-Spiegel Sekundarschule
Witten, Comenius Berufskolleg
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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