Schiffshebewerk Henrichenburg zeigt Sonderausstellung zum Verhältnis von Mensch und Tier im Wandel
Unter dem Titel "Boten, Helfer und Gefährten" präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Donnerstag (28.10.) in seinem Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop eine Wanderausstellung zu den Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel. Am Beispiel von Schweinen, Pferden, Tauben und Bienen geht es darum, wie sich dieses Verhältnis im Industriezeitalter gewandelt hat.
Die Schau spannt einen Bogen von westfälischen Wildpferden über Brieftaubenzucht und Glücksschweinchen bis zu den heutigen Trends der Pferdemädchen und Debatten um Bienensterben und Insektenschutz. Das Spektrum der Exponate reicht von der Imkerpfeife über eine Ohrenhaube für Trabrennpferde bis zu einem Fallschirm für Tauben.
"Das Verhältnis zu Tieren kann nicht nur auf Haus- und Nutztiere reduziert werden. Wir leben und arbeiten mit Tieren, und wir sehen in ihnen Symboliken und Charaktere. So begegnen wir jedem Tier mit unseren individuellen Gefühlen", erklärt LWL-Museumsleiter Arnulf Siebeneicker. Die Ausstellung nimmt insbesondere die Veränderungen im Ruhrgebiet seit der Industrialisierung in den Blick. "Bis in die 1960er Jahre hinein haben Menschen und Tiere gemeinsam gearbeitet. Erst danach sind die Pferde aus den Bergwerken und aus dem Straßenbild verschwunden. Heute ist der Umgang der Menschen mit den Tieren in den Städten der Region vor allem eine Sache der Freizeit und des Wohlbefindens - vom Sport bis zur Haustierliebe", sagt der Ausstellungskurator Dietmar Osses.
Die Wanderausstellung ist nach dem Start im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum im vergangenen Jahr nun in Waltrop als zweitem Standort zu sehen. Die Schau ist ab Donnerstag (28.10.) für das Publikum geöffnet. Auf eine Eröffnungsfeier hat das Museum we-gen der ungewissen Corona-Lage verzichtet. Führungen für Gruppen können im Sekretariat des Museums telefonisch unter 02363 9707-0 gebucht werden.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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