Römermuseum Haltern: "Carpe Noctem" in Haltern: Flucht aus Aliso

Carpe Noctem" in Haltern: Flucht aus Aliso
Während des Spiels wird das gesamte Wachhaus erkundet, vom großen Hauptraum bis zur Schreibstube.
Foto: LWL/J. Großekathöfer
  • Carpe Noctem" in Haltern: Flucht aus Aliso
    Während des Spiels wird das gesamte Wachhaus erkundet, vom großen Hauptraum bis zur Schreibstube.
    Foto: LWL/J. Großekathöfer
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"Carpe Noctem: Flucht aus Aliso" ist der Titel des ersten "Römer Escape Rooms" Europas im wiedererrichteten römischen Wachhaus auf der Römerbaustelle Aliso am LWL-Römermuseum in Haltern (Kreis Recklinghausen).

Exklusiv erhalten die Spielenden an den "Escape Aliso-Tagen" am 2. November und am 8. Dezember zusätzlich eine kostenfreie Führung durch das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) - aber erst, wenn ihnen die Flucht vor den belagernden Germanen gelingt. Im Museum erkunden sie dann die Originalfunde, die als Vorbilder für die Einrichtung und Ausstattung des Wachhauses dienten.

Das Spiel

In einem Römerlager an der Lippe vor 2.000 Jahren: Die Teilnehmenden gehören zu den letzten Legionären, die in Aliso, so der Name des Lagers, die Stellung halten. Sie werden von Germanen belagert, die die Versorgungswege abschneiden. Die Nahrung wird knapp und die Hoffnung auf einen Sieg schwindet.

Dann gibt der Centurio den Auftrag: Die Gruppe soll aus dem Lager entkommen. Einen entsprechenden Fluchtplan hat er bereits vorbereitet, denn die Kämpfe vor den Toren von Aliso kippen zusehends zu Ungunsten der Römer. Um das Blatt nun noch zu wenden, bedarf es einer wohldurchdachten List.

Während sich die letzten Legionäre auf den Mauern halten, durchsucht die Gruppe das Wachhaus nach dem Fluchtplan, den der Centurio gut versteckt hat - denn wenn sein Plan in die Hände des Feindes gerät, ist Aliso endgültig verloren.

Die historische Kulisse

Der Escape Room ist eine authentische Kulisse am originalen Ort: Direkt hinter der Holz-Erde-Mauer auf dem Außengelände des LWL-Römermuseums in Haltern am See wurde 2022 aufwändig ein römisches Wachhaus samt Inneneinrichtung vom LWL rekonstruiert - mit finanzieller Unterstützung des NRW-Bauministeriums.

Entdeckt hatten Fachleute der LWL-Archäologie für Westfalen das historische Gebäude im Jahr 2013. Sie konnten Pfostenspuren freilegen, die sich wie Puzzleteile zu einem Grundriss zusammenfügen ließen: einem fast 120 Quadratmeter großen Raum mit einer vorgelagerten Säulenhalle.

Aufgrund der Nähe zur Wehrmauer und zum Westtor kam man zu der Überzeugung, dass es sich um ein Wachhaus gehandelt haben muss. Denn das Torgebäude befand sich an der Außengrenze des Lagers. Hier wurden vermutlich die angelieferten Waren kontrolliert und aufgelistet sowie Personen kontrolliert.

Im großen hallenartigen Hauptraum bewahrten die Legionäre möglicherweise ihre Geschütze auf, die für die Verteidigung des Lagers notwendig waren. Wahrscheinlich war auch die Mannschaft, die Dienst auf der Mauer hatte, hier untergebracht. So musste sie im Verteidigungsfall mit diesen Waffen nur kurze Wege zurücklegen.

Informationen

Buchungen sind jeweils um 10, 11.30, 13, 14.30 und 16 Uhr möglich (Dauer insgesamt zwei Stunden).

Am Spiel teilnehmen können zwei bis sechs Personen, empfohlenes Mindestalter ist 14 Jahre. Das Spiel dauert etwa 60 Minuten.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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