Ran an die Riemen! Rudern wie die Römer auf Stausee in Haltern

Zusammen mit römischen Legionären ein Schiff rudern? Am 27. und 28.7. besteht dazu auf dem halterner Stausee die Gelegenheit.
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  • Zusammen mit römischen Legionären ein Schiff rudern? Am 27. und 28.7. besteht dazu auf dem halterner Stausee die Gelegenheit.
  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

 Erstmals seit sieben Jahren bekommen Interessierte wieder die Gelegenheit, das Römerschiff "Victoria" auf dem Halterner Stausee zu rudern. Am Wochenende (27./28.7) legt der originalgetreue Nachbau eines römischen Kriegsschiffes am Steg des Wasserwerks Haltern gegenüber dem ehemaligen Hotel Seestern an. Das LWL-Römermuseum sucht nach Freiwilligen, die ab 10 Uhr mitfahren möchten.

Am Samstag besteht von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr die in diesem Jahr einmalige Chance, die "Victoria" hautnah in Aktion zu erleben. Die Legionäre demonstrieren, wie die Römer vor 2.000 Jahren auch auf der Lippe in Haltern mit solchen Flussschiffen gerudert haben.


Die "Victoria" wird für Touren von jeweils einer Stunde auslaufen.

Bis zu 16 Personen können pro Fahrt teilnehmen. Zum Rudern sind alle ab 16 Jahren eingeladen. Jüngere Kinder können mitfahren, aber noch nicht selbst die schweren Ruder in die Hand nehmen. Die Mitfahrt ist kostenlos. Der Förderverein des LWL-Römermuseums bittet um Spenden nach eigenem Ermessen, die dem Einsatz und Erhalt der "Victoria" zugutekommen. Eine Anmeldung oder Reservierung ist nicht nötig.

1. Roemercohorte Opladen

Als Stammbesatzung des Schiffs rudert die 1. Roemercohorte Opladen, die seit 2008 immer wieder mit dem Boot auf Fahrt ist. Die Legionäre haben am Ufer des Stausees ihre Zelte aufgeschlagen und informieren über das Schiff und die Besatzung vor 2.000 Jahren.
Die Erfahrung der Cohorte hat gezeigt: Das römische Kriegsschiff ist schnell und wendig - unter Segel oder mit der Kraft ihrer 20 Ruderer erreicht die "Victoria" fast sechs Knoten (etwa elf Stundenkilometer). In zehn bis 20 Sekunden lässt sie sich mit Muskelkraft auf mehr als drei Knoten bringen. Auch ein plötzlicher Rückzug dürfte für die Römer kein Problem gewesen sein: In weniger als 30 Sekunden kann das Schiff um 180 Grad gedreht und auf Gegenkurs gebracht werden.

Nachbau des römischen Patrouillenschiffes

Die "Victoria" war 2008 anlässlich der Sonderausstellung zur Varusschlacht gebaut worden. Als Vorlage für den originalgetreuen Nachbau des römischen Patrouillenschiffes diente ein spektakulärer Fund aus dem Jahr 1986: 50 Meter westlich des römischen Kastells Oberstimm bei Ingolstadt wurden zwei frühkaiserzeitliche Schiffswracks entdeckt. 1992 wurden die Militärschiffe mediterraner Bauart aus der Zeit um 100 nach Christus aus dem Seitenarm der Donau geborgen.

Werft Jugend in Arbeit

15 Monate waren zwei Bootsbauer, 17 Studierende der Universität Hamburg und drei Bootsbaulehrlinge auf der Werft Jugend in Arbeit Hamburg e.V. mit der Rekonstruktion beschäftigt. Das Resultat: Ein Boot von 16 Metern Länge und 2,80 Metern Breite. Mit Mast ist die Victoria zirka neun Meter hoch und hat ein Gewicht von etwa vier Tonnen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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