Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal spricht über die Geschichte der Sinti und Roma im Gemeindehaus der Kulturen in Marl

Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal spricht am Mittwoch, 21. Mai, im Gemeindehaus der Kulturen (Römerstr. 61) über die Geschichte der Sinti und Roma, die gleichzeitig eine jahrhundertelange Geschichte der Ausgrenzung und Verfolgung ist.

Geborene Diebe und Lügner, Gefährten des Satans, Waldmenschen, unzähmbare Wilde, eine Bande von Asozialen - dies sind nur einige der Zuschreibungen, mit denen die Romvölker Europas in den letzten 600 Jahren ausgegrenzt wurden. Wie es möglich wurde, dass jahrhundertealter Hass in einem Spannungsverhältnis von Faszination und Verachtung sich bis heute halten konnte, wird Klaus-Michael Bogdal in seinem Vortrag im europäischen Vergleich aufzeigen.

Verfolgung und Ausgrenzung

Bogdal weist in dieser spannend und anschaulich erzählten Geschichte nach, wie die Europäer zum verachteten Volk am unteren Ende der Gesellschaftsskala stets die größtmögliche Distanz suchten. Keine der unterschiedlichen Gesellschafts- und Machtordnungen, in denen sie lebten, ließ und lässt eine endgültige Ankunft in Europa zu. Ohne einen schützenden Ort sind sie seit ihrer Einwanderung vor 600 Jahren ständigen Verfolgungen und Ausgrenzungen ausgesetzt. Die Dokumente, die Bogdal heranzieht, reichen von den frühen Chroniken und Rechtsdokumenten über ethnographische Werke und künstlerische Darstellungen bis hin zu den Holocausterinnerungen von Sinti und Roma.

Veranstalter

Der Informations- und Diskussionsabend "Europa erfindet die Zigeuner - die Geschichte von Faszination und Verachtung" beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Veranstalter sind im Rahmen von "Arbeit und Leben"die insel-VHS, die GEW und das Ev. Sozialseminar Marl-Hüls.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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