Präsentation der temporären Intervention "Oben und Unten" von Pia Lanzinger in Marl
Das Werk der Künstlerin ist ein mit Sprühfarbe aufgemaltes Fussballfeld. Die Felder der Spielflächen sind unterschiedlich gross. Es wird die unterschiedliche Verteilung des Reichtums in der Gesellschaft dargestellt.
Ist die Utopie einer solidarischen Gesellschaft auf Grundlage des allgemeinen Wirtschaftswachstums gescheitert? Hat sich der Abstand zwischen Arm und Reich dadurch nicht längst verschärft? Und lassen sich die Spuren dieser Entwicklung im urbanen Raum ablesen? Diese und weitere Fragen hat die Künstlerin Pia Lanzinger mit ihrer Intervention „Oben und Unten" am Samstag 26.7.2014 unter dem Forum am Busbahnhof zur Diskussion gestellt.
Es war eine intensive Gesprächsrunde in dem die gesellschaftliche Lage in Marl beleuchtet wurde. Dabei stellte die Künstlerin Pia Lanzinger unter anderem die Fragen nach der Kluft zwischen Arm und Reich.
Das Skulpturenmuseum Glaskasten hatte zur Präsentation der temporären Intervention alle Kunstinteressierten herzlich eingeladen. Treffpunkt war die kleine Verbindungsbrücke vom Forumsplatz zum Busbahnhof. Anschließend lud die Künstlerin zu weiteren Gesprächen und einem gemeinsamen "Kunst-Kochen" zusammen mit ihrem "Nachmieter" Uwe Jonas (Berlin) in die Barkhausstraße 63 ein.
Im Rahmen der aktuellen Ausstellung "gestern die stadt von morgen" hat der aus Marl stammende Künstler Martin Kaltwasser eine Wohnung in der Barkhausstraße 63 bezogen. Die Künstlerresidenz im sechsten Obergeschoss wird von Kaltwasser regelmäßig an andere Künstler "untervermietet". Die Berlinerin Pia Lanzinger war die erste von Kaltwasser für das Projekt eingeladene Künstlerin und beendete am Sonntag ihren Aufenthalt in Marl. Bis zu ihrer Abreise hatte sie noch eine Intervention im öffentlichen Raum realisiert, die sie am Samstag präsentierte.
Gestern die stadt von morgen ist ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum an drei Orten in der Kulturmetropole Ruhr, das einen neuen künstlerischen Blick auf die architektonischen Zukunftsvisionen der 1960er- und 70er-Jahre in Marl, Bochum und Mülheim an der Ruhr wirft. Es ist ein Kooperationsprojekt von Urbane Künste Ruhr und dem Netzwerk der RuhrKunstMuseen
Pia Lanzinger
hat Kommunikationswissenschaften, Amerikanische Kulturgeschichte und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert (1984-90) sowie eine Ausbildung an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie absolviert (1982-84). Sie hat zahlreiche Stipendien und Förderungen erhalten und ist zu vielen nationalen und internationalen Ausstellungsprojekten eingeladen worden.
Projekte im öffentlichen Raum
2011
• Annenviertel. Die Kunst des urbanen Handelns, rotor. association for contemporary art, Graz
• IN DIE STADT EINSCHREIBEN 3, Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, Graz
2010
• Residual. Intervenciones artísticas en la ciudad, Goethe-Institut, UNAM/Muca Roma, Mexiko-Stadt
2007
• Fluchtwege und Sackgassen, Festival der Regionen, Oberösterreich
2006
• Industrial Town Futurism, Nowa Huta/Polen
2005
• Trichtlinnburg, Salzburg/Maastricht/Tallinn
• add on. 20 Höhenmeter, Brigittenau/Wien
• Urban Circulations, Lichtenberg/Berlin
2004
• Privatgrün 2, Köln
• Ein Blick in die Zukunft – zurück zur Erde, Lichthaus Plus Neue Kunst, Bremen
2002
• site-seeing: disneyfizierung der städte?, Künstlerhaus Wien
• Exchange & transform, Kunstverein München
2001
• Wohnwelten, kunstprojekte_riem, Messestadt Riem
2000
• ORTung, Wagrain/Österreich
• RE_public. Zur Wahrnehmung des Öffentlichen als Öffentliches, EXPO Hannover und steirischer herbst Graz
• Log.in. (netz/kunst/werke), Institut für moderne Kunst, Nürnberg/Fürth/Erlangen/Schwabach
• Erlauf erinnert sich... , Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich, Erlauf
1999
• PUBLI©DOMAIN. 3. Österreichische Triennale zur Fotografie, Eisernes Haus/Kunsthaus Graz
• Dream City, Kunstverein München
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2011
• Belvedere. Warum ist Landschaft schön?, Arp Museum Bahnhof Rolandseck
2010
• Alltag und Ambiente. Zeitgenössische Kunst reflektiert die 1950er Jahre, Kunstverein Pforzheim
• Der offene Garten, Städtische Galerie Nordhorn
2009
• Archive of Shared Interests, Institut für Theorie ZHdK, White Space Zürich
• No Sound of Music, Kunstverein Salzburg
• Fifty/Fifty. Kunst im Dialog mit den 50er-Jahren, Wien Museum
• Software der Erinnerung. Vorstellung der beiden Siegerprojekte von Arnold Dreyblatt und Pia Lanzinger, Kulturinstitut im Schloss Braunschweig
• girlsgirlsgirls | contagious acts, Galerie Steinle Contemporary
2008
• Interieur/Exterieur. Wohnen in der Kunst, Kunstmuseum Wolfsburg
• made in munich. editionen von 1968–2008, Haus der Kunst, München
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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