Ortwin Swiderski-Bickhove hat ein neues Buch über Albert Funk herausgebracht

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Ein „Stolperstein“ vor dem Polizeipräsidium in Recklinghausen erinnert an die Ermordung Albert Funks durch die Gestapo. Ortwin Swiderski-Bickhove hat ein neues  Buch herausgebracht: "Albert Funk - Bergarbeiter und Kommunist". Das Buch beinhaltet zahlreiche Informationen über das Wirken und Leben von Albert Funk und über diejenigen, die seinen Tod im April 1933 zu verantworten haben. Für Albert Funk und Heinrich Voerding wurden im Hof des Polizeipräsidiums sog. Stolpersteine verlegt. Regelmäßig erinnert auch die VVN-BdA, Stadtvereinigung Recklinghausen an das Schicksal dieser politisch Verfolgten des Naziregimes.

Albert  Funk

Geboren am
15.10.1894

Bergmann, Gewerkschaftsführer, Reichstagsabgeordneter, KPD-Parteifunktionär

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Funk am 16. April 1933 als ehemaliger Reichstagsabgeordneter der KPD und Unterbezirkssekretär der KPD in Dortmund verhaftet, am 27. April in das Polizeipräsidium Recklinghausen überführt, dort verhört und misshandelt. Am 27.4. 1933 Sturz aus dem 3. Stock des Polizeipräsidium Recklinghausen.  Funk überlebte den Sturz schwer verletzt und starb am gleichen Tag im Prosper-Hospital. Das Bochumer Gericht verurteilte 1949 den für die Vernehmung verantwortlichen Gestapo-Beamten wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit, Aussageerpressung und Körperverletzung im Amt in je 46 Fällen zu 12 Jahren Zuchthaus.

Weitere Lebensdaten

Funk stammte aus einer Bergarbeiterfamilie. Nach einer Zeit als Hilfsarbeiter wurde er selbst Bergmann. Im Jahr 1913 schloss er sich der Bergarbeitergewerkschaft an. Während des Ersten Weltkrieges leistete er zunächst Kriegsdienst. Nach einer Verwundung 1917 arbeitete er wieder als Bergarbeiter in Zwickau.Im Jahr 1918 trat er der USPD bei.
Er kam 1918 als Bergarbeiter nach Ahlen in Westfalen. Funk wurde Funktionär der Union der Hand- und Kopfarbeiter. Auf seiner Zeche wurde er Betriebsratsvorsitzender und leitete während des Kapp-Putsches den örtlichen Aktionsausschuss. Von seinen Arbeitgebern entlassen, erzwangen Proteste der Belegschaft seine erneute Anstellung. Er war später Leiter der KPD-Ortsgruppe Herringen und Vorsitzender des Betriebsrates der Zeche Heinrich-Robert.
Im Jahr 1929 wurde er vom Alten Verband ausgeschlossen und hauptamtlicher Funktionär der kommunistischen „Revolutionären Gewerkschafts-Opposition“ (RGO). Er wurde Mitglied der Reichsleitung dieser Organisation und war seit 1930 zuständig für die Betriebsrätearbeit.
Funk wurde am 14. September 1930 in den Reichstag gewählt, dem er bis 1932 angehörte. Im Januar 1931 wurde er Vorsitzender des Einheitsverbandes der Bergarbeiter Deutschlands als Teil der RGO. Im November 1932 übernahm er die Leitung des Unterbezirkes Dortmund der KPD.

Gedenken

Ein „Stolperstein“ vor dem Polizeipräsidium in Recklinghausen erinnert an die Ermordung Albert Funks durch die Gestapo.

Vita Ortwin Swiderski-Bickhove

Geboren am 02. Februar 1956 in Recklinghausen, verheiratet, zwei Kinder. Industrie-Kaufmann. Über 40 Jahre politischer hauptamtlicher Sekretär des DGB, ÖTV, heute ver.di NRW. Mitglied im VS bei ver.di. Mitglied der AWO. Mitglied der VVN - Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Veröffentlichungen zur NS Zeit. Heimatgeschichte des Münsterlandes. Fachartikel für numismatische Zeitungen. Ausgezeichnet 2015 mit der Kulturplakette der Stadt Dülmen. Vorsitzender des DGB in Dülmen. Fachgruppenleiter Feuerwehr bei ver.di NRW. Ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht Düsseldorf.
Themenschwerpunkte: NS Zeit Münsterland, KPD, Verfolgung und Widerstand der Arbeiterbewegung. Geschichte der Gewerkschaften im Münsterland. Geschichte der jüdischen Mitbürger in Dülmen. Fachartikel über Numismatik, Medaillen und Plakettenkunde.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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