Okan Seese bringt zum Lachen. Ein Tag im Zeichen der Vielfalt im LWL-Archäologiemuseum
Ob dank "Night Wash", dem "Quatsch-Comedy-Club" auf ProSieben oder durch Shows im MDR oder im ZDF - Okan Seese hat sich in der deutschen Comedy-Szene einen Namen gemacht. AmDonnerstag (14.3.) um 19 Uhr ist der gehörlose Comedian aus Hamburg mit seinem Solo-Programm "Lieber taub als gar kein Vogel" im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne zu Gast. Unterstützt durch eine Gebärdensprachdolmetscherin, die die Übersetzung für Hörende übernimmt, entführt er die Besucher:innen in seinen Alltag als gehörlose Person. Die Erkenntnis: "Es hat auch Vorteile, taub zu sein."
"Sie fragen sich, ob Taube etwas mit Musik anfangen können? Wie sie ihren Wecker hören? Oder ob sie überhaupt Auto fahren dürfen? Wie telefonieren eigentlich taube Menschen? Können sie den Notruf wählen?" Mit Selbstironie und aus für den Hörenden ungewohnter Perspektive berichtet Seese aus seinem Alltag. Dabei spielt er mit Stereotypen, nur um sie im nächsten Moment wieder zu brechen. Seese nimmt seine Zuschauer:innen mit in eine Welt mit einer starken Community, einer reichen Kultur und einer eigenen ausdrucksstarken Sprache.
Die Gebärden werden für die hörenden Zuschauer:innen in Lautsprache übersetzt. Laut Seese wird die Dolmetscherin nicht pro Stunde, sondern pro Lacher bezahlt, und das ist nur eine von vielen Erwartungshaltungen, die der Comedian mit seinem humorvollen Bühnenprogramm auf den Kopf stellt.
Die Veranstaltung "Lieber taub als gar kein Vogel" ist Teil des Rahmenprogramms zur Wanderausstellung "Diversity", die noch bis zum 24.3. kostenlos im Museumscafé des LWL-MAK zu sehen ist.
Menschen mit Gebärdensprache haben die Möglichkeit vorab, um 17.30 Uhr, an einer Führung in Deutscher Gebärdensprache durch die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" teilzunehmen. Eintritt in die Sonderausstellung und die Führung sind im Ticket für Okan Seese enthalten.
Die Sonderausstellung "Modern Times"
Die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" zeigt anhand von etwa 100 Fundplätzen archäologische Objekte der letzten 200 Jahre. Sie befasst sich mit den Beziehungen zwischen dem Menschen und diesen Objekten und ordnet sie sechs Kategorien zu: Innovation, Gefühl, Zweck, Besonderes, Zerstörung und Erinnerung. Jedes Exponat erzählt eine eigene, spannende Objektgeschichte und wird außerdem historisch und archäologisch eingeordnet.
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Westfälisches Landesmuseum
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ist das zentrale Schaufenster der LWL-Archäologie in Westfalen und materieller Spiegel der Menschheitsgeschichte dieser Region. Um ein breites Publikum für die Archäologie und Kulturgeschichte zu begeistern, entwickelt das Museums-Team Ideen und verwirklicht besondere Ausstellungskonzepte. Im Mittelpunkt stehen Fundstücke, deren Erforschung Grundlage für Geschichten ist. Eine Inszenierung und Dramaturgie macht diese Inhalte für die Besucher:innen erfahrbar. Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren sind dabei ausdrücklich erwünscht.
Programmübersicht am 14.3.
17.30 Uhr: Führung in Deutscher Gebärdensprache durch die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten"
19 Uhr: "Lieber taub als gar kein Vogel" - Stand-Up-Comedy mit Okan Seese
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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