Nominierungen für den Grimme Online Award

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Die Nominierungen für den Grimme Online Award wurden bekanntgegeben: 28 aus insgesamt über 1.400 eingegangenen Vorschlägen haben es in die handverlesene Auswahl geschafft. Im zweiten Jahr der Pandemie kann dabei kaum überraschen, „dass unter den spannenden, informativen, unterhaltsamen, aufklärenden und inspirierenden Einreichungen für den diesjährigen Grimme Online Award etliche Projekte und Beiträge waren, die sich mit Aspekten rund um die Corona-Krise befassen,“ so die Nominierungskommission in ihrem Statement. Aber auch jenseits der Pandemie fand sich Relevantes für sie: „Viele Journalist*innen haben 2020 erst recht ihre Schlaglichter auf Themen geworfen, die auch während einer Pandemie jede Öffentlichkeit verdient haben: etwa Rassismus, Homosexualität oder Antisemitismus.“

gesellschaftliche Herausforderungen

„Schlechte Zeiten für Unterhaltsames“ attestierte Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach mit Blick auf die diesjährigen Nominierungen, anlässlich der gestreamten Bekanntgabe in Kooperation mit der c/o pop Convention und im Stream von c/o pop xoxo. „Gut recherchierte Informationen und Wissensangebote, die uns aus den Unwägbarkeiten unseres nach wie vor pandemiegeprägten Alltags holen, haben nichts an Bedeutung verloren!“ so die Grimme-Direktorin weiter. Gleichzeitig freue sie sich, dass auch der Blick für andere gesellschaftliche Herausforderungen nicht verloren gehe und vermehrt hochwertige Webangebote für junge Menschen verfügbar seien: „Gerade in den pandemiebedingten Krisenzeiten war und ist das Netz eine, wenn nicht die wichtigste Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche – am Ende: für uns alle.“

Informationen rund um das Coronavirus

Einige wenige exemplarische Beispiele aus dem Feld der Nominierten sollen hier einen ersten Eindruck geben: Zu den Angeboten „diesseits“ von Corona gehört sicher die Website „Corona Leichte Sprache“, die auf hohe Verständlichkeit von Informationen rund um das Coronavirus und damit ein barriereärmeres Netz für alle abzielt, oder auch die umfangreichen Visualisierungen von Zeit Online zur Pandemie. Und „jenseits“ oder abseits von Corona? Erstmals wurden auch TikTok-Formate nominiert, wie etwa der Wissenskanal von Niklas Kolorz. Er schafft es als „Einzelkämpfer“ die Potenziale des Netzwerks zu nutzen und „auf sehr moderne Art und Weise auch abstrakte und sperrige Themen verständlich und unterhaltsam an eine große Zielgruppe auszuliefern“, ebenso wie der Kanal der Tagesschau, der über ganz andere Ressourcenzugänge verfügt. „Gerne mehr davon! Aber bitte authentisch bleiben. Sonst wirkt es wie bei vielen anderen Formaten auf TikTok schnell affektiert und ungewollt lustig“, so die Nominierungskommission. Comedienne Enissa Amani reagierte auf die kritisch diskutierte Fernseh-Talksendung mit ihrem YouTube-Online-Talk „Die beste Instanz“. „Diese selbst finanzierte Sendung war ein Fingerzeig für die etablierten Medien. Möge er Signalkraft haben: Solche Runden brauchen nicht einfach nur bekannte Namen und Gesichter, sondern Know-how und die Sicht der Betroffenen“, so die Kommission. Große Begeisterung löste bei all den schweren Themen aber auch ein weiteres YouTube-Format aus: „Dulsberg Late Night“ adressiert jüngere Menschen und zählt zu den raren unterhaltsamen Angeboten in diesem Jahr. Ein Schulleiter sorgt hier mit witzigen und kurzweiligen Shows unter Beteiligung seiner Schüler*innen für Abwechslung und Zusammenhaltgefühl im vielfach tristen Homeschooling-Alltag – Lernen als soziales (Netz-)Phänomen.

Publikumspreis

Unterdessen hat die Jury ihre Arbeit aufgenommen und ermittelt die bis zu acht Preisträger in vier Kategorien. Und nicht zu vergessen: Ab der Bekanntgabe ist auch das Netz-Publikum gefragt! Jede*r Internetnutzer*in kann bis zum 10. Juni für den Publikumspreis abstimmen (unter www.grimme-online-award.de/voting) und an der Verlosung zweier hochwertiger Samsung Tablets teilnehmen.

Preisverleihung

Ein rauschendes Fest kann die Preisverleihung auch in diesem Jahr nicht werden – erneut läuft es auf ein Online-Event am 17. Juni hinaus. Für die Moderation konnte Ninia LaGrande gewonnen werden, die bereits ihre Vorfreude auf die Veranstaltung im Rahmen der Bekanntgabe bekundete.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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