Nominierungen für den Grimme Online Award in Marl bekanntgegeben

Bild: Grimme-Institut
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27 Netzangebote – aus fast 1.000 Einreichungen – haben es auf die Liste der diesjährigen Nominierungen für den Grimme Online Award geschafft.

„Es war der Nominierungskommission ein großes Vergnügen, sich mit dem Best of Internet 2024 zu befassen“, erklären diejenigen in ihrem Bericht, die für die handverlesene Auswahl zuständig sind. Trotz des kurzen Zeitraums, der in diesem Jahr für Einreichungen zur Verfügung stand, sei kein Mangel an Angeboten zu beklagen, heißt es weiter, eher im Gegenteil: „Es fehlte weder an Masse noch an Klasse.“

Das Kriterium des Mehrwerts, der durch das jeweilige Online-Format geschaffen wird, stand diesmal besonders im Fokus: „Das betraf […] die große Zahl an Podcasts, bei denen die Kommission stärker noch als in vorhergehenden Jahren berücksichtigt hat, ob neben der reinen Audioausspielung auch weitere Möglichkeiten der Internetpublizistik genutzt werden. TikTok-Kanäle sind noch präsenter geworden und es war spannend zu sehen, wie viel Information auch in kurzen Formaten zielgruppengerecht übermittelt werden kann“, so die Kommission weiter.

Das Kriterium des Mehrwerts

, der durch das jeweilige Online-Format geschaffen wird, stand diesmal besonders im Fokus: „Das betraf […] die große Zahl an Podcasts, bei denen die Kommission stärker noch als in vorhergehenden Jahren berücksichtigt hat, ob neben der reinen Audioausspielung auch weitere Möglichkeiten der Internetpublizistik genutzt werden. TikTok-Kanäle sind noch präsenter geworden und es war spannend zu sehen, wie viel Information auch in kurzen Formaten zielgruppengerecht übermittelt werden kann“, so die Kommission weiter.

Thematisch

zeigten sich einmal mehr die Möglichkeiten des Netzes als Erinnerungsraum und Archiv: „Vergangenheitsbewältigung ist in vielerlei Hinsicht ein prägendes Thema der GOA-Saison 2024: sowohl was die Zeit des Nationalsozialismus anbelangt als auch die Jahre der DDR oder die Flutkatastrophe von 2021.“ So präsentiert mit der „DDR Box“ der gleichnamige Verein Interviews von Jugendlichen mit Zeitzeug*innen – unter anderem Schauspieler*innen, Musiker*innen, Fotograf*innen, Schriftsteller*innen – zu dem, was deren Jugend in der DDR geprägt hat, eingeordnet in verschiedene Kategorien. Diverse Erklärvideos, ebenfalls von Jugendlichen moderiert, vermitteln zudem Wissen zu Mauer, Staatssicherheit, Erziehung, zu Mode und Sport, aber auch zu Berufsbildern aus der Zeit.

Ungewöhnlich

und gleichzeitig einfach ist die Idee, die hinter ‚#LastSeen‘ steckt, einem Bildatlas mit Fotos von Deportationen aus dem Reichsgebiet zwischen 1938 und 1945. In der Unmittelbarkeit ungestellter Bilder wird der Schrecken rassistischer Verfolgungen lebendig“, heißt es im Bericht aus der Nominierungskommission über ein anderes Erinnerungsprojekt.

In der Kategorie Spezial

nominierte die Kommission die CORRECTIV-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ für ihre große Wirkmächtigkeit. Keine Recherche in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik hat mehr Menschen bewegt als die Aufdeckung des Potsdamer Treffens rechter Kreise und die für alle verfügbare Online-Veröffentlichung. Die Themenseite der Recherche versucht sich an der Abbildung dieses „Impact“ in einem Liveblog, ergänzt durch eine interaktive Karte, den Stream eines Theaterstücks, welches auf der Recherche basiert, sowie Veröffentlichungen lokaler Medienpartner, die weiteren Hinweisen aus der Recherche nachgegangen sind.

Ein besonderes Audioangebot

für ganz junge Zielgruppen wurde mit „Auf dünnem Eis. Der Polar-Podcast für Kinder“ nominiert. Das Deutsche Technikmuseum lädt zur Klima-Expedition und begleitet in fünf Folgen, teils vermittelt durch Kinder, das Forschungsschiff POLARSTERN in die Arktis. Ein Museum begibt sich hier auf neue, digitale Wege.

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr auch ein

„Sonderpreis KI“

verliehen, übergeben wird ihn der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Nathanael Liminski, im Rahmen der Preisverleihung am 16. Oktober. Aus den Einreichungen wählte die Nominierungskommission drei Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus: den Podcast „KI verstehen“ des Deutschlandfunks, den „KI-Podcast“ von BR24 und SWR sowie den Podcast „In 5 Tagen Mord – die Krimi Challenge mit KI“ des BR2. Eine eigens dafür berufene Jury wird das Gewinnerprojekt des Sonderpreises auswählen.

Aus den 27 Nominierten kann die GOA-Jury nun bis zu acht Preisträger*innen auswählen.

Die Preisverleihung findet am 16. Oktober im Grimme-Institut in Marl statt, moderieren wird sie die Journalistin Anja Backhaus.

Bild: Grimme-Institut
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Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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