Kammerkonzert "Next!" im Theater Marl, Klassik-Duo spielt in der ersten Liga
Die erste Liga der jungen, internationalen Klassik-Szene ist am Samstag, 26. Februar, im Theater Marl zu Gast. Im Rahmen der Konzertreihe „Next!“ trifft die rumänische Geigerin und ARD-Wettbewerb-Preisträgerin Alexandra Tirsu um 19 Uhr auf die polnische Pianistin Katarzina Wieczorek.
Künstlerische Aussagekraft
„Dieses lyrische Feuer braucht keine Lautstärke, sondern glüht in sich“ – schwärmte Harald Eggebrecht, Juror beim ARD-Wettbewerb, nachdem er Alexandra Tirsu mit ihrer imposanten Interpretation von Paul Hindemiths Violinkonzert in München erlebt hatte. Nach Meinung von Kritik und Jury spricht aus jedem Ton, diese junge Musikerin spielt, eine außergewöhnliche künstlerische Aussagekraft.
Das Programm
Das Programm für den 26. Februar verspricht herausfordernde Bravourstücke und eine feine Repertoire-Entdeckung. Das Konzert wird eröffnet mit einem Andante des polnisch-französischen Komponisten Milosz Mangin. Geboren in Polen, zog es ihn nach Paris, genauso wie Frederic Chopin über hundert Jahre zuvor. Chopin gehörte zu den wichtigsten Inspirationsquellen von Milosz Mangin. Auf den verführerischen Charme, der von Gabriel Faurés Violinsonate ausgeht, verweist Marcel Proust in seinem berühmten Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Man kann davon ausgehen, dass die beiden Interpretinnen so etwas im TM anschaulich machen können.
Musikalische Leidenschaft
Wie haben Komponisten der klassischen Moderne die Volksmusiken ihrer Heimat aufgegriffen, um die Kunstmusik voranzubringen? Bela Bartok betrieb jahrelange musikalische Feldforschungen, vor allem in den Weiten Siebenbürgens. Seine „Rumänischen Volkstänze“ sind eine Auswahl aus diesem großen Vermächtnis und widerspiegeln die ganze musikalische Leidenschaft dieser Kultur. Auch der rumänische Komponist George Enescu griff überlieferten Traditionen aus seiner Heimatkultur auf. Vor allem modale Tonsysteme jenseits von Dur und Moll und zahlreiche unregelmäßige Metren bilden die Grundlage für seine Violinsonate opus 25.
Tickets
Karten für das Kammerkonzert „Next!“ am Samstag, 26. Februar, um 19 Uhr im Theater Marl sind im i-Punkt im Einkaufszentrum Marler Stern (montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr, samstags von 9.30 bis 13 Uhr, Telefon (02365) 99 4310) erhältlich. Die Konzertreihe Next! wird unterstützt von der Kluth-Stiftung.
Über die Künstler
Alexandra Tirsu
Alexandra Tirsu wurde in Rumänien geboren. Sie absolvierte ihr Grundstudium in Wien bei Pavel Vernikov und studiert aktuell bei Janine Jansen an der „Haute Ecole de Musique“ im schweizerischen Sion fort und hat schon mit prominenten Künstlern wie Gidon Kremer oder Michael Guttman zusammengearbeitet. Viel Aufmerksamkeit erlangten ihre Debütauftritte in München mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Kammerorchester, ebenso zahlreiche Konzerte in Europa und Asien. In eigenen Projekten möchte sie die Violinmusik einem breiteren Publikum zugänglich machen, zum Beispiel mit dem berühmten Musik-Comedy-Duo Igudesman & Joo zusammen. Sie spielt auf einer Violine von Francesco Gofriller, die ihr von der Goh Family Foundation zur Verfügung gestellt wurde.
Katarzina Wieczorek
Die polnische Pianistin Katarzina Wieczorek studierte in Hannover und ist mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Heute ist sie vor allem als vielseitige Klavierpartnerin gefragt, etwa für Steven Isserlis, Sol Gabetta oder Reinhold Friedrich und wird von zahlreichen internationalen Klavierwettbewerben beauftragt. Außerdem gibt Meisterkurse in Europa, Asien und den USA. Ihr eigener künstlerischer Blickwinkel reicht über die Grenzen zwischen den Musikgenres hinaus und umfasst auch freie Improvisation und Jazz. Seit 2011 engagiert sie sich für das von Lars Vogt initiierte, edukative Projekt „Rhapsody in School“.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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