MARLER BÜRGERSTIFTUNG ERKLÄRT STRASSENNAMEN
Imenkampstraße: Schilder erzählen von Bienen und Bauern

Im monatlichen Rhythmus präsentiert die Marler Bürgerstiftung neue Legendenschilder, die in Marl über die Herkunft eines Straßennamens erzählen. An der Reihe war dieses Mal die Imenkampstraße in Drewer-Süd.

Zur Vorstellung der Infotafeln, von denen es gleich drei gibt, waren auch Nachbarn gekommen. Ul- rike Myller wohnt mittlerweile selbst in der Bereitschaftssiedlung, war jedoch bei ihrer Mutter zu Be- such und informierte sich gerne über die Namensherkunft. Anwohner erzählten vor Ort, dass sie bisher keine Ahnung hätten, was der Name der Straße eigentlich bedeute. Hieran konnten die Ver- treter der Marler Bürgerstiftung natürlich andocken. Historiker Matthias Pothmann klärte auf, dass der erste Namensbestandteil „Im(m)e“ aus dem Niederdeutschen kommt und schlicht Biene bedeu- tet. Wenn man weiß, dass man als Kamp in Westfalen Felder oder Wiesen bezeichnete, die mit Sträuchern oder Zäunen eingefriedet waren, ergibt sich die Namensbedeutung. Pothmann dazu: „Imenkamp kann übersetzt werden mit Bienenfeld oder Wiese, auf der Bienen gehalten wurden. Unser heute im Sprachgebrauch befindliches Wort „Imker“ hat den gleichen Wortursprung, auch abgeleitet vom niederdeutschen Imme.“

Die Bienenvölker wurden vermutlich in der Nähe des Freerbruchbachs gehalten. Dafür spricht, dass diese Feldstücke wegen der vielen Nährstoffe des Wassers im Erdreich besonders ertragreich wa- ren. „Es konnten wohl viele Wildblumen oder Obstbäume hier wachsen, sodass die Bienen ausrei- chend Futter fanden“, weiß Matthias Pothmann weiter zu berichten. „Schottergärten gab es glückli- cherweise früher noch nicht“. Wer damals als Imker die Bienen umsorgte, ist schriftlich nicht festge- halten. Vielleicht war es jemand von den Höfen Altrogge oder Overbeck, die bereits vor 300 und mehr Jahren wichtige Bauern der Drewer Mark waren.

Die drei Schilder gespendet hat Dr. Jürgen Budde. Er war vor Jahren selbst als Nachbar bei einer Enthüllung dabei und war von der Schilderidee sofort begeistert, sodass er gerne selbst das Projekt mit einer Spende unterstützte. Uta Heinrich, Vorsitzende der Bürgerstiftung, bedankte sich ganz ausdrücklich bei Herrn Dr. Budde und warb bei Anwohnern darum, mit Spenden weitere Kapitel der Marler Geschichte erzählen zu können.

Autor:

Pasch Gregor aus Marl

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