Grimme: Qualität gleich Quotentod

Versteckt hinter dem Grimme: Hannelore Hoger. Allerdings verstecken die Fernseh-Mogule eigentlich die Grimme-Filme in den hintersten Ecken des Programms.
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Sie zogen wieder wie ein Frühlings-Sturm über Marl, staubten mit ihren glitzernden Gewändern und strahlenden Gesichtern kurzzeitig das fahle Grau von der Chemiestadt ab: Die Gekrönten und Gefeierten, schlicht: die schillernden Gesandten der Mattscheibenbranche, die Grimme-Musketiere, die sich durch ihre Schauspiel-, Erzähl- oder flimmernde Bilderkunst den Ritterschlag der Fernseh-Szene verdient haben.
So weit - so gut.
Aber sie sind auch die Ignorierten ihres eigenen Mediums, ihres Berufsstandes. Die angeblich wichtigste Auszeichnung für Qualität in der 100-Herz-Gesellschaft quittieren die Glotzen-Mächtigen für das Geleistete wie das Geschaffene nur mit einem Schattendasein im Fernseh-Programm.
Wohlgemerkt: Für die besten Macher von Fernsehen.
Das Gros der Grimme-Filme verschwindet in Spartensendern - wie die Verleihung selbst -, der Rest erreicht die Zielgruppe der ewig Schlaflosen.
Die schamlose Wirklichkeit der Flimmerkisten-Krösusse: Quote gleich Qualität. Qualität gleich Quotentod.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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