Grimme-Preis: "Dschungelcamp" geht leer aus
Das „Dschungelcamp“ geht leer aus: Die Jury des 49. Grimme-Preises hat die nominierte Folge der Trash-Serie mit dem verstorbenen TV-Star Dirk Bach nun doch nicht mit dem „TV-Oscar“ für Qualitätsfernsehen geadelt.
Schon die Nominierung für den "Grimme" hatte heftige und kontroverse Diskussionen ausgelöst, ob der Grimme-Preis seinen eigenen Ansprüchen noch gerecht wird..
Bei den preisgekrönten TV-Beiträgen haben wieder einmal die öffentlich-rechtlichen Sender im Vergleich zu den Produktionen der Privaten die Nase vorn. „Packende Fernsehfilme auf höchstem professionellen Niveau, bewegende und formal ausgefeilte Dokumentationen sowie pointierte Unterhaltung kennzeichnen den aktuellen Grimme-Preis-Jahrgang“, erklärte Grimme-Direktor Uwe Kammann in seiner Bilanz bei der Pressekonferenz am Mittwoch in Düsseldorf bei der Landesanstalt für Medien (LfM).
Insgesamt werden in drei Wettbewerbskategorien (Fiktion, Information und Kultur sowie Unterhaltung) 12 Preise vergeben.
Folgende fünf Produktionen werden in der Kategorie "Fiktion“ ausgezeichnet:
„Der letzte schöne Tag“ (WDR, Autorin Dorothee Schön, Regisseur Johannes Fabrick und Wotan Wilke Möhring, stellvertretend für das Darstellerteam)
„Das Ende einer Nacht“ (ZDF, Autor Magnus Vattrodt, Regisseur Matti Geschonneck sowie die Schauspielerinnen Ina Weisse und Barbara Auer)
„Der Fall Jakob von Metzler“ (ZDF, Autor Jochen Bitzer, Regisseur Stephan Wagner und Darsteller Robert Atzorn)
„Der Turm“ (MDR/Degeto/BR/NDR/WDR/SWR/rbb): Auszeichnngen an. Thomas Kirchner (Buch), Christian Schwochow (Regie), Lars Lange (Ausstattung) sowie die Darsteller Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen und Sebastian Urzendowsky
Ein Grimme-Preis „Spezial“ geht an Anke Greifeneder, Quirin Berg, Tobi Baumann, Sebastian Wehlings und Christian Lyra für die Idee und Konzeption des Formats „Add a friend“ (TNT Serie).
In der Kategorie „Information & Kultur“ wird Thomas Riedelsheimer für seinen Film „Seelenvögel“ (WDR) ausgezeichnet, in dem er drei an Leukämie erkrankte Kinder begleitet.
Eric Friedler bekommt einen Grimme-Preis für seine Dokumentation „Ein deutscher Boxer“ (NDR/SWR), die Höhen und Tiefen im Leben von Charly Graf nachzeichnet.
Für „Vaterlandsverräter“ (ZDF/ARTE) erhält Annekatrin Hendel eine Auszeichnung.
Andrej Nekrasov, György Dalos, Christian Beetz und Georg Tschurtschenthaler erhalten einen Grimme-Preis für die Reihe „Lebt wohl, Genossen!“ (ZDF/ARTE/rbb)
Einen Grimme-Preis in der Kategorie „Spezial“ erhält Bettina Braun für ihre Langzeitbeobachtung von drei Kölner Migranten in der Dokumentar- Triologie „Was lebst Du?“, „Was du willst“ und „Wo stehst du?“ (ZDF).
"Switch Reloaded" und "Die Tatortreiniger"
zum zweiten Mal ausgezeichnet
Im Wettbewerbskontingent „Unterhaltung“ erhalten Mizzi Meyer, Arne Feldhusen und Bjarne Mädel einen Grimme-Preis für die Folge „Schottys Kampf“ aus der Serie „Der Tatorteiniger“ (NDR). In der Ausgabe wird Heiko „Schotty“ Schotte zu einem Einsatz in ein Vereinsheim brauner Gesinnungsgenossen gerufen.
Weiterhin werden die Macher von „Switch Reloaded – 'Wetten, dass..?'-Spezial“ (ProSieben) ausgezeichnet, namentlich Martin Brindöpke und Markus Hennig (beide Buch), Dirk Nabersberg (Regie), Sarah Wirtz (Maske) und Max Giermann (stellvertretend für das Ensemble). Hier wird die Premiere des neuen „Wetten, dass..?“-Moderators Markus Lanz satirisch aufs Korn genommen.
Der Sonderpreis Kultur des Landes NRW geht in diesem Jahr an Shaheen Dill-Riaz für „Fremde Kinder – Der Vorführer“ (ZDF/3sat). Eine lobende Erwähnung der Jury geht an die Produktion „WIR“ (WDR/Planet Schule) von Anna Wahle für die herausragende Bildgestaltung und die gelungene Verdichtung von dokumentarischem Inhalt und experimenteller Form.
Der Publikumspreis der Marler Gruppe geht an Beate Langmaack (Buch), Rainer Kaufmann (Regie) sowie Devid Striesow und Stipe Erceg (beide Darstellung) für den Fernsehfilm „Blaubeerblau“ (BR/MDR/Degeto), der zeigt, wie Menschen sich mit dem Leben in einem Hospiz auseinandersetzen.
Besondere Ehrung für Matti Geschonneck
Jan Schomburg erhält das Eberhard-Fechner- Förderstipendium der VG Bild-Kunst für den Fernsehfilm „Über uns das All“ (WDR).
Dem Regisseur Matti Geschonneck hat der Stifter des Grimme-Preises, der Deutsche Volkshochschulverband, in diesem Jahr die Besondere Ehrung für seine herausragenden Verdienste um das deutsche Fernsehen zugesprochen. Zu den so Geehrten gehören Hape Kerkeling und Iris Berben.
Die 49. Verleihung des Grimme-Preises findet am 12. April im Theater der Stadt Marl statt. Sie wird in voller Länge per Livestream auf www.3sat.de und www.spiegel.de zu sehen sein.
Die Preisgala wird zeitversetzt um 22.25 Uhr auf 3sat ausgestrahlt.
Moderiert wird die Verleihung von Michael Steinbrecher.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein |
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