Glück auf! 25 Jahre Förderverein - 120 Jahre Fördermaschine Zeche Hannover

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Industriekultur ist für viele Menschen eine Herzenssache. Seit 25 Jahren unterstützt der Förderverein Zeche Hannover den Erhalt des Industriedenkmals und Aufbau des Industriemuseums Zeche Hannover. Die Ausstellung "Glück auf! 25 Jahre Förderverein - 120 Jahre Fördermaschine Zeche Hannover" gibt mit Fotografien, Texten und Exponaten Einblicke in die Geschichte des Bergwerks, der Menschen, des Fördervereins und des Museums.

"Für 25 Jahre ehrenamtliches Engagement gebührt den Mitgliedern des Fördervereins Respekt und Dank. Sie tragen damit zum Erhalt und zur Belebung dieses Industriemuseums bei, das ein wichtiges Angebot zur Identitätsbildung der Menschen im Ruhrgebiet ist", sagte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider bei der Eröffnung der Schau im Bochumer Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Der Integrationsminister lobte außerdem das Engagement des LWL-Industriemuseums in den Bereichen Migrationsgeschichte und kulturelle Vielfalt. "Nordrhein-Westfalen war, ist und bleibt ein starker Industriestandort, an dem Zuwanderung und Integration schon lange eine große Rolle spielen. Dies haben Sie mit Sonderausstellungen auf der Zeche Hannover auf vielfältige Art und unaufgeregte Weise belegt. Damit leisten Sie auch einen positiven Beitrag für die aktuelle gesellschaftliche Debatte", so Guntram Schneider.

25 Jahre Förderverein

Als einen "Glücksfall für das Museum" bezeichnete Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, die Gründung des Fördervereins vor nunmehr 25 Jahren. So habe der Verein bei der Sicherung des Geländes und der Gebäude geholfen, die gesammelten Erfahrungen zur Geschichte der Zeche und der Anlagen eingebracht und nach der Restaurierung mit großem Engagement die Betreuung der Öffnungszeiten an Wochenenden übernommen. "Wo fehlende Mittel und Regularien dem Museum das Leben schwer machen, konnten die Mitglieder des Fördervereins mit bergmännischer Tatkraft und Gradlinigkeit in vielen Fällen helfen und die Entwicklung des Museums um entscheidende Schritte weiter bringen", erklärte Zache. Ein Höhepunkt in der Zusammenarbeit von Förderverein und Museum war der Bau des Kinderbergwerks Zeche Knirps im Jahr 2001, das bis heute wesentlich zum Erfolg des LWL-Industriemuseums beiträgt. Die Bauabteilung des Fördervereins hatte den Stollen des Kinderbergwerks mit einem originalgetreuen grubenmäßigen Ausbau versehen.

Heute hat sich der Verein mit vielfältigen Veranstaltungen im Museum und der Nachbarschaft als ein wichtiger Teil lebendiger Kultur im Stadtteil etabliert. Zache: "Angesichts des allgemein schwindenden Vereinslebens ist auch das eine besonders bemerkenswerte Leistung."

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120 Jahre Fördermaschine

Zweiter Anlass für die Ausstellung ist der "Geburtstag" der Fördermaschine. Am 1. November 1893 ging sie in der Maschinenhalle in Betrieb - als energiesparende Compoundmaschine, angetrieben von Dampf, der im benachbarten Kraftwerk der Zeche Hannover erzeugt wurde. Vor 100 Jahren wurde sie dann auf den leistungsstärkeren Betrieb mit zwei gleichen Zylindern umgerüstet. Bis zur Stilllegung der Zeche Hannover als letztes Bochumer Bergwerk im Jahre 1973 war die Maschine in Betrieb - zum Schluss nicht mehr für die reguläre Förderung, sondern für Wartungs- und Sonderfahrten.

Bei Gründung des Westfälischen Industriemuseums im Jahren 1979 befand sich die Maschine nach jahrelangem Stillstand, Korrosion und Metalldiebstahl in einem beklagenswerten Zustand. Zur Rettung, Erhalt und Restaurierung der Maschinen wie der gesamten Bauwerke und technischen Einrichtungen der Zeche Hannover waren neben Finanzen Know how, Tatkraft und Engagement gefragt. "Auch hier stand der Förderverein mit Rat und Tat zur Seite", lobte der Museumsdirektor. Heute bringt ein Elektromotor die älteste Fördermaschine des Ruhrbergbaus, die an ihrem originalen Standort erhalten geblieben ist, wieder regelmäßig in Schwung: Bei Erlebnisführungen können Besucher den Dinosaurier der Technik in Bewegung sehen.

Blick in die Zukunft

Der Museumsdirektor verwies in seiner Rede auch auf die Hemmnisse beim Ausbau der Zeche Hannover zu einem vollwertigen Museumstandort. Aufgrund der schwierigen Finanzlage musste 2002 ein befristeter Ausbaustopp verhängt werden. Dennoch hat sich das LWL-Industriemuseum in Bochum in den letzten Jahren mit Ausstellungen und Kooperationen zu einem wichtigen Akteur der Migrationsgeschichte in Nordrhein-Westfalen entwickelt und gibt dem geplanten Haus so nun ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz vor. Vor diesem Hintergrund hofft Zache, "dass im Zusammenspiel der Kräfte von Bund, Land, Landschaftsverband und der Bürger vor Ort es möglich wird, die Zeche Hannover zum Forum für Migration, Interkultur und Industriekultur auszubauen".

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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