Glaskasten Marl zeigt Skulpturen im Kleinformat, "Mock-up" im Rahmen von "The Hot Wire"

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 Eine Auswahl von Modellen aus dem Skulptur Projekte Archiv im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster werden aktuell in der
Ausstellung "Mock-up" im Rahmen von "The Hot Wire" im Skulpturenmuseum
Glaskasten in Marl gezeigt. Die Kooperation läuft parallel zu den
Skulptur Projekten bis zum 1. Oktober. Der Eintritt zur Ausstellung rund
um das Kleinformat des Modells frei. "The Hot Wire" ist eine
Kooperation der Skulptur Projekte Münster mit dem Skulpturenmuseum
Glaskasten Marl.


Mock-up

Maquette, Modell, Mock-up: Das sind Bezeichnungen für eine besondere
Kunstgattung. Klein im Format, wird Modellen nur selten Werkcharakter
zugesprochen. Sie geben üblicherweise Auskunft über den Stand eines
Herstellungsprozesses oder die Beschaffenheit bereits bestehender Werke.
Sie skizzieren ein zukünftiges Werk oder machen eine existierende
Arbeit räumlich darstellbar.

Mit Objekten aus den Sammlungsbeständen in Münster und Marl widmet sich
die Ausstellung auf zwei Ebenen diesen kleinformatigen Arbeiten. "Diese
Modelle erzählen von Entstehungsprozessen, die dem Publikum meist
verborgen bleiben, jedoch wichtige Schritte auf dem Weg zur Werkfindung
sind", so Dr. Marianne Wagner, Kuratorin der Skulptur Projekte 2017 und
Leiterin des Skulptur Projekte Archivs im LWL-Museum für Kunst und
Kultur.

 Untergeschoss

Im Untergeschoss werden ausgewählte Modelle aus dem Münsteraner Bestand wie beispielsweise Maquetten von Ludger Gerdes’ Schiff für Münster
(1987) oder Sol LeWitts White Pyramid (1987) präsentiert. Prominentes,
jedoch nur teilweise umgesetztes Gestaltungskonzept für die Skulptur
Projekte von 1977: Claes Oldenburg entwickelte (während der
Planungsphase noch gemeinsam mit der Bildhauerin Coosje van Bruggen) die
Vision eines übergroßen Billardspiels für ganz Münster. Die im Modell
visualisierte Anordnung zahlreicher Billardkugeln wurde später in
abgewandelter Form realisiert und mündete in drei Kugeln, die seit 1977
an den Aaseeterrassen am nördlichen Ufer des Aasees permanent
installiert sind.

 

Skulpturentausch

Auch von den zwei Entwürfen der Fahrradständer-Monumenten von Richard
Artschwager wurde nur Monument B umgesetzt, das sich durch den
Skulpturentausch beider Städte nun von Juni bis Oktober diesen Jahres auf der Rückseite des Glaskastens in Marl befindet.

Sammlung des Skulpturenmuseum Glaskasten 

Im zweiten Teil der Ausstellung sind Modelle von realisierten Skulpturen
aus der Sammlung des Skulpturenmuseum Glaskasten Marl zu sehen,
beispielsweise von Mischa Ullmann, Werner Graeff, Ansgar Nierhoff, Tim
Ulrichs oder Karl Hartung. "In Marl stehen über einhundert Skulpturen im
Außenraum, und viele davon wurden von den Künstlern mit Modellen
vorbereitet, die jetzt zum ersten Mal zusammenhängend gezeigt werden",
sagt Georg Elben, Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten, "zusammen
mit einigen Wettbewerbsentwürfen, die nicht realisiert wurden."

Momente der Utopie würden damit in der Ausstellung ebenso offensichtlich
wie Werkprozesse des Entwerfens, des Verwerfens oder Fragen nach der
Vergänglichkeit von Materialien im öffentlichen Raum. Dies treffe im
Besonderen für die Marler Arbeit Sternenhaus von Ulrich Möckel zu, die
hinter dem Einkaufszentrum Marler Stern stand, aber der Witterung nicht
standhielt und heute noch als Modell vom zerstörten Original zeugen
könne.

 

30 Miniaturen von Dominique Gonzalez

Zusätzlich zu den Modellen im Untergeschoss sind im Eingangsbereich des
Glaskastens elf der noch existierenden, ursprünglich über 30 Miniaturen
von Dominique Gonzalez-Foersters Roman de Münster (2007) zu sehen, die
als Fragmente der Arbeit heute Teil des Skulptur Projekte Archivs sind.
In Marl arrangierte die Künstlerin die Präsentation ihrer Objekte vor
Ort als Teil der Mock-up Ausstellung neu.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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