Gesang von den schwarzen Diamanten, Literaturabend mit dem Schriftsteller Herbert Somplatzki auf Zeche Hannover
Seit über 150 Jahren prägt die Steinkohle das Ruhrgebiet. 2018 ist endgültig Schluss. Was bleibt, wenn die Fördertürme stillstehen und Gras über die Halden gewachsen ist? Dieser Frage widmet sich das "Duo Anthrazitmuseum" am Samstag (2.11.) um 20 Uhr im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt um 20 Uhr zu dem musikalischen Literaturabend mit dem Schriftsteller Herbert Somplatzki und dem Musiker Eckard Koltermann ein.
Das Duo stimmt den "Gesang von den schwarzen Diamanten" an. Ihre Texte und Melodien zeichnen dabei ein Bild von Bergbau, Migration und dem Alltag der Bergarbeiter. Der Name des Duos - "Anthrazit" - kommt von der härtesten Sorte Kohle und ist ein Hinweis auf die harte Maloche unter Tage. Der Eintritt ist frei.
Der Konzertabend ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung "Ost-West-Begegnung in Krieg und Frieden", die noch bis Sonntag (3.11.) in der Zeche Hannover zu sehen. Sie folgt dem Weg der Familie Somplatzki zwischen Masuren und dem Ruhrgebiet von den 1880er Jahren bis in die Gegenwart und basiert auf dem Roman "Masurische Gnadenhochzeit", in dem der Autor Herbert Somplatzki seine persönliche Familiengeschichte verarbeitet.
Auf Zeche Gewerkschaft Auguste Victoria in Marl-Hüls
Herbert Somplatzki, 1934 in Masuren geboren, erlebte als Kind Krieg, Flucht und Vertreibung, kam 1946 ins Ruhrgebiet und begann mit 14 Jahren auf der Zeche Gewerkschaft Auguste Victoria in Marl-Hüls zu arbeiten. Elf Jahre Bergbauarbeit, anschließend Ausnahmestudent an der Deutschen Sporthochschule Köln: Dipl.-Sportlehrer. Studium an der Universität Essen: Medienpädagogik, Germanistik, Kunst, Erziehungswissenschaften: Dipl.-Pädagoge. Von 1949 bis 1960 arbeitete er im Bergbau. Anschließend Studium zum Dipl.-Sportlehrer an der der Deutschen Sporthochschule Köln sowie Studium zum Diplom-Pädagogen an der Akademie Remscheid für musische Bildung und Medienerziehung mit Schwerpunkt Theater und Literatur und an der Universität-Gesamthochschule Essen Studium der Medienpädagogik, Germanistik, Kunst und Erziehungswissenschaften.
Somplatzki war Gründungsmitglied des Literatur-Rates Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in Nordrhein-Westfalen. Herbert Somplatzki ist Mitglied der Christine-Koch-Gesellschaft zur Förderung der Literatur im Sauerland, des Friedrich-Bödeckerkreis-NRW und Niedersachsen, der LAG Jugend und Literatur in NRW, der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge und dem Internationalen P.E.N.. Der Schriftsteller lebt heute in Schmallenberg im Sauerland.
Seit langem widmet er sich den deutsch-polnischen Beziehungen
; sowohl in seiner literarischen Arbeit, als auch in der Begegnung mit den Menschen in seiner masurischen Heimat. Seine bilingualen Bücher „Morgenlicht und wilde Schwäne-Brzask i dzikie labedzie“ und „Die Frau mit dem Bernsteinhaar-Kobieta o bursztynowych wlosach“ geben Deutschen und Polen die Möglichkeit, sie sowohl in ihrer Muttersprache als auch in der Sprache des europäischen Nachbarn zu lesen. Sein Buch „Masurische Gnadenhochzeit“ verdeutlicht als Geschichte in Geschichten deutsch-polnische Berührungen seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dieses Buch wurde in Zusammenarbeit mit dem Westpreußischen Landesmuseum in Münster zur Grundlage der bilingualen Ausstellung „Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden“, die seit dem “Deutsch-Polnischen Jahr 2005/06” in Deutschland und Polen präsentiert wurde.
Herbert Somplatzki in Marl als Zeitzeuge,Ost-West Begegnugen in Krieg und Frieden
Aktuelle Ausstellungen:
Glück auf! 25 Jahre Förderverein - 120 Jahre Fördermaschine Zeche Hannover
28.9.-3.11.2013
Geöffnet: Mi-Sa 14-18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 11-18 Uhr
Ost-West Begegnungen in Krieg und Frieden. Auf den Spuren einer Familiengeschichte
11.10.-3.11.2013
Geöffnet: Mi-Sa 14-18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 11-18 Uhr
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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