Gäste feiern in Marl die Preisträger des 51. Grimme-Preises - Gedenken an Opfer des Flugzeugabsturzes

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Mit einer rasanten Preisverleihung ist am Freitag, den 27. März 2015, der 51. Grimme-Preis in Marl verliehen worden. Anders als in früheren Jahren sind die auf 90 Minuten festgesetzte Übertragungszeit im Fernsehen nicht überschritten worden. Zu Beginn der Show gedachten die Preisträger und Gäste mit einer Schweigeminute den Opfern des Flugzeugabsturzes in Frankreich. Mit bewegenden Worten wurde den Angehörigen der Opfer in der Nachbarstadt Haltern die Anteilnahme und Solidarität der Marler Bevölkerung versichert.

Eine dynamische Preisverleihung folgte. Insgesamt wurden in den drei Wettbewerbskategorien Fiktion, Information & Kultur sowie Unterhaltung zwölf Preise für herausragende TV-Produktionen vergeben. Dazu kam der Sonderpreis des Landes NRW für die 3sat-Produktion „Ab 18! 10 Tage Sommer“ sowie die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschulverbands (DVV), die in diesem Jahr an Ina Ruck (WDR) und Dietmar Ossenberg (ZDF) für ihre Leistungen als Auslandskorrespondenten verliehen wurde. Gastgeber auf der Bühne war TV-Moderator Jörg Thadeusz, der mit heiter-ironischen, oft aber auch besinnlichen Worten durch den Abend führte. Begeistert gefeiert wurden neben den Preisträgern auch Mark Scheibe und seine romantische Band, die mit einem spontan aus Vorschlägen der Gäste komponiertem Liebeslied und dem Song „Ich will nach Marl“ die Herzen des Publikums eroberten.

Mit besonderem Applaus wurde die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth bedacht, die zum letzten Mal an der Preisverleihung teilnahm. „Mich hat ermutigt, wie viel Ideen auch dieses Mal mit einer Auszeichnung bedacht wurden“, so Süssmuth, aber bei aller Technik käme es am Ende auf den Menschen an „und das wollte Grimme!“ Die CDU-Politikerin gibt den Vorsitz des Deutschen Volkshochschulverbands (DVV), der den Grimme-Preis stiftet und hier jedes Jahr eine Besondere Ehrung für Fernsehschaffende vergibt, zum Jahresende ab.
2015 gab es außerdem eine Premiere beim Grimme-Preis: Zum ersten Mal in der Geschichte der TV-Auszeichnung wurde mit 1LIVE-Wellenchef Jochen Rausch ein Radiomann mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Rausch erhielt den Preis stellvertretend für die WDR-Innovationsredaktion und den Input von 1LIVE bei der Entwicklung der WDR/EinsFestival-Produktion „Mr Dicks - Das erste wirklich subjektive Gesellschaftsmagazin“.
Aus Anlass der Auszeichnung einer Sendung des ZDF-Kabaretts „Die Anstalt“, die sich mit der globalen Flüchtlingsproblematik befasst, fand vor der Preisverleihung eine Demonstration statt, bei der Kundgebungsteilnehmer gegen die Flüchtlingspolitik der Stadt Marl protestierten.

Nach der Preisverleihung feierten Preisträger, Marler und die Gäste der Stadt bis in die frühen Morgenstunden im Marler Rathaus. Grimme Direktorin Dr. Frauke Gerlach: „Es war ein wunderbares Fest, bei dem die Preisträgerinnen und Preisträger im Mittelpunkt standen.“

Die Aufzeichnung sowie ein Mittschnitt des Livestreams sind in der 3sat-Mediathek verfügbar unter:

http://3sat.de/webtv/?50395

Das Grimme-Institut befasst sich als Medieninstitut des DVV mit medientheoretischer und medienpraktischer Bildungsarbeit. Es beobachtet, analysiert und bewertet mediale Angebote und deren Entwicklung in der digitalen Welt. Das Grimme-Institut vergibt neben dem Grimme-Preis auch den Grimme Online Award und organisiert den Deutschen Radio-Preis.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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