BÜRGERSTIFTUNG ERKLÄRT STRAßENNAMEN
Erinnerung an Marls ersten Bürgermeister
Die Marler Bürgerstiftung stattet seit 2019 Straßenschilder mit Zusatztafeln aus, um über die Hintergründe zu informieren. Neue Schilder gab es jetzt für die Garmannstraße in Alt-Marl. Dort wird gleich an zwei Stellen über Marls ersten Bürgermeister informiert.
Der Straßenname erinnert an Bernhard August Garmann (1892 – 1930). Garmann studierte zunächst Nationalökonomie in Münster und wurde 1920 Beigeordneter des Amtes Marl. Nur zwei Jahre später stieg Garmann zum Amtmann von Marl auf. Als solcher war er nach preußischer Gemeindeordnung auch leitender Beamter der hiesigen Verwaltung. Als Gemeindevorsteher unterstellt war ihm dabei über mehrere Jahre Guido Heiland, Vater des späteren Bürgermeisters Rudolf Heiland.
Garmann war überzeugt, dass Marl ein eigenes Amtshaus benötigen würde, um nicht als Amt aufgelöst und den größeren Gemeinden der Umgebung zugeschlagen zu werden. Er behält Recht und begleitet den Prozess der kommunalen Neugliederung, als im Jahr 1926 die Ortschaften Hüls und Sinsen nun Marl zugeschlagen werden und dieses so zum Großamt wird.
1928 wird ihm dann der Titel „Amtsbürgermeister“ verliehen, wodurch er zum ersten Bürgermeister von Marl wird. Lange kann er in diesem Amt jedoch nicht wirken. Schon 1930 stirbt August Garmann nach langer schwerer Krankheit.
Erst im Zuge der Entnazifizierung, als im Oktober 1945 gleich mehrere Straßen umbenannt werden, fällt bei der Suche nach Namenspaten die Wahl auf August Garmann. Vom Amtshaus, seiner alter Wirkungsstätte, ist es nicht weit zur Garmannstraße, die seit fast 80 Jahren an den ersten Bürgermeister von Marl erinnert.
Autor:Pasch Gregor aus Marl |
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