Ein schöner Rücken kann entzücken - ein schöner Po auch
Eine Statue ist jetzt als erstes Exponat der zukünftigen Sonderausstellung "Sex und Evolution" im LWL-Museum für Naturkunde in Münster eingetroffen. Sie stammt aus der Hand eines römischen Künstlers und stellt die Göttin der Liebe und der Schönheit dar: "Aphrodite Kallipygos" - griechisch für "Aphrodite mit dem schönen Po". Die Ausstellung wird ab dem 11. Oktober für das Publikum geöffnet.
Der 150 Kilogramm schwere und 170 Zentimeter große Gipsabguss ist eine Leihgabe des Archäologischen Museums der Universität Münster. "Aphrodite Kallipygos" wird in der neuen Ausstellung im Bereich "Sexualität in der Antike" erscheinen. "Dieses beeindruckende Exponat verkörpert den Jugendkult einer lange vergangenen Zeit", sagt Ausstellungsmacher Dr. Jan Ole Kriegs.
Die zarte Frauenfigur mit dem weichen Gesicht, die ihr eigenes Hinterteil betrachtet, wurde von den Wissenschaftlern als Ausstellungsexponat gewählt, da sie die Einstellung zu Körper und Sexualität in der griechischen und römischen Antike perfekt verkörpert. "Griechen und Römer hatten eine sehr liberale Einstellung zum Thema Sex. Wie uns zahlreiche Darstellungen zeigen, stand der schön geformte Körper im Fokus", so Dr. Helge Nieswandt, Kustos des Archäologischen Museums der Universität Münster. "Vorbilder für ein ausschweifendes Sexualleben waren auch einige Götter wie beispielsweise Zeus, der den Mythen nach häufig amouröse Abenteuer suchte."
Das Original der Skulptur ist eine römische Marmorstatue, die auf Sizilien gefunden wurde und heute in Rom steht. Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Statue, die vielleicht in einem der Göttin Aphrodite geweihten Tempel gestanden hat, selbst um eine Kopie eines altgriechischen Originals. Sie stellt die schöne, wohlgeformte Göttin der Liebe dar, die von den Griechen Aphrodite und von den Römern Venus genannt wurde.
Hintergrund zur Ausstellung:
Die Sonderausstellung "Sex und Evolution", wird vom 11. Oktober 2013 bis zum 19. Oktober 2014 im LWL-Museum für Naturkunde in Münster zu sehen sein. Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Thema Sex als Motor der Evolution. Begleitend zur Sonderausstellung wird ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene. Zusätzlich sind ab Januar 2014 literarische Rundgänge durch die Ausstellung sowie Begleitvorträge geplant. Geöffnet hat das Museum an der Sentruper Str. 285 in Münster von dienstags bis sonntags, 9-18 Uhr.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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